Dieter Kersten - Mai 2002    
Editorial    
     
 

Liebe Freunde, sehr geehrte Damen und Herren,

Gewalt ist auch in Deutschland allgegenwärtig, nicht erst seit dem 27. April 2002 in Erfurt und dem 1. Mai 2002 in Berlin. Gewalt herrscht jeden Tag auf den Straßen unserer Republik, wo sehr oft Autofahrer andere Autofahrer gewalttätig bedrängen, ganz zu schweigen von den Toten und Verletzten. Gewaltfreiheit ist kein Thema der Führerscheinprüfung. Kein Bundespräsident und kein Bundeskanzler hält eine Trauerrede für die Toten auf der Straße, im Gegenteil. Das Mordwerkzeug Auto hat immer noch Vorrang vor dem öffentlichen Nah-und Fernverkehr. Profit steht im Vordergrund. Gewalt ist gesellschaftlich geduldet.

Gewalt ist in fast allen Fernsehprogrammen allgegenwärtig, Tag für Tag, ob in den notwendigen Nachrichten oder in vielen nicht notwendigen Spielfilmen. Zwar sind nicht immer die Gewalttätigen die Helden, aber doch schlechte Beispiele in einer Gesellschaft, in der die moralische Orientierungslosigkeit und die seelische Verletzbarkeit zugenommen haben. Wieviel Milliarden Euros dabei bewegt werden, zeigt die Kirch/Stoiber-Fernseh-Pleite: Sparer und Steuerzahler werden ganz locker mit 13 Milliarden Euros Schulden belastet. Zurück bleibt eine durch Fernseh-Gewaltszenarien verstümmelte Volksseele, deren mögliche Gewaltexzesse wir alle zu ertragen haben. Es gibt keine Fernsehsendungen, die Gewaltfreiheit in unserer Gesellschaft einüben. Profit steht immer im Vordergrund.

Gewalt gebiert Gewalt. Am 26. April in Erfurt: ein Neunzehnjähriger, ein aus der Schule geworfener Abiturient, Mitglied zweier Schützenvereine, dringt in seine ehemalige Schule ein und tötet 16 Menschen und sich selbst. Mir wird berichtet, daß es Videofilme und Computerspiele gibt, mit denen eine solche Tat eingeübt werden kann. Wo aber ist das Computerspiel, mit dem Jugendliche und Erwachsene Gewaltfreiheit einüben können? Angesichts der Schily'schen "Sicherheitsgesetze" ist Gewaltfreiheit nicht zeitgemäß; Es geht um den "Kampf gegen den Terror".

Gewalt gebiert Gewalt. Der Abend des 1. Mai wurde von vierzehn bis siebzehn Jahre alten Jugendliche "gestaltet", die die Randale (Sachbeschädigung, Plünderung, Verletzung von Menschen) als Event (Ereignis, Begebenheit, Veranstaltung) ansahen, junge Leute, die im Runkfunk diese Randale als ihr gutes Recht ansahen, sozusagen als "Spaß an der Freude", etwas zu zerstören. Es gibt keinen politischen Hintergrund. Es soll sich um Kinder der Mittelschicht gehandelt haben, die nicht aus Berlin-Kreuzberg stammen. Eine Augenzeugin berichtet - entgegengesetzt - das es hoffnungslose türkische Jugendliche waren. Möglicherweise waren beide Gruppen vertreten. Wundern täte das mich nicht. Es werden nirgendwo moralischen Werte mehr vermittelt.

Mir scheint es, daß familienpädagogische Kompetenzen, die früher kulturbestimmt von Generation zu Generation weitergegeben wurden, kaum mehr vorhanden sind. Da die Kinder oftmals zu Hause allein gelassen werden, beantworten ihre Eltern nicht mehr ihre Fragen. Die Fernseher und die Computer geben ebenfalls keine Antwort, sondern fördern die Vereinsamung. Laut Statistik soll jeder Bundesbürger, vom Säugling bis zum Greis, täglich viereinhalb Stunden fernsehen. Das widerspricht den Einwänden, daß Eltern aus wirtschaftlichen und beruflichen Gründen keine Zeit haben, sich um ihre Kinder zu kümmern. Die Erziehung wird auf Kindergarten und Schule abgeschoben.

Auch muß ich die Frage nach den sozialen und bildungspädagogischen Kompetenzen der Lehrer stellen. Als die Ergebnisse der PISA-Studie bekannt wurden, betrat ein Lehrer in Berlin eine 6. Klasse (Gymnasium) mit den Worten: Man hat festgestellt, daß ihr alle dumm seid. Dieser zutiefst unfähige Lehrer ist immer noch in Amt und Würden und wird auch irgendwann auf Kosten des Steuerzahlers seine Pension beziehen.

Hinter allen diesen gesellschaftlichen Fehlentwicklungen stehen handfeste wirtschaftliche und politische Interessen. Sehr schnell treffen sich die linke Politik der Gleichmacherei mit der normierten Politik des Kapitalismus. Sehr schnell treffen sich us-amerikanische Hegenomie-Ansprüche mit der Globalisierung der Wirtschaft. Der "Kampf gegen den Terror" ist zu einem weltweiten Kulturkampf geworden, dessen erstes Ziel die Auslöschung des Islams zu sein scheint.

Ich muß noch einmal auf Gewalt in Deutschland zurückkommen. . Es fällt auf, daß "Al Kaida", "Osama bin Laden" und das "Terrornetz in Deutschland" von den Medien ständig bemüht werden. Kein Wort davon, daß zumindestens in der Vergangenheit Extremisten vom CIA (us-amerikanischer Geheimdienst), Mossad (israelischer Geheimdienst) und diversen deutschen Diensten gesteuert worden sind. Nachzulesen ist das u.a. in den Büchern von Andreas von Bülow und Jean-Charles Brisard und Guillaume Dasquie, die ich in der Bestelliste anbiete. Die "uneingeschränkte Solidarität" der Bundesregierung zusammen mit dem "Kampf gegen den Terror" hat die Gewaltbereitschaft in der deutschen Gesellschaft erheblich verstärkt.

So scheint der 3. Weltkrieg schon im Gange zu sein. Wir Deutschen wollen diesmal auf der "richtigen" Seite sein und sind damit zu Handlangern in einem Vernichtungskrieg gegen 200 Millionen Moslime geworden. Es geht u.a. um das saudi-arabische Erdöl. Die Arbeitsteilung ist klar. Scharon ist der Bluthund der USA im Nahen Osten, der selbst entscheidet, ob er auf die Pfiffe seines Herrn, von dem Israel aus dem us-amerikanischen Staatshaushalt jährlich mindestens drei Milliarden Dollar erhält, hört. Die Pinscher in Kairo (Ägypten) und Amman (Jordanien), die ebenfalls seit Jahrzehnten Geld in mir unbekannter Höhe aus Washington erhalten, bellen verhalten. Die übrigen Schoßhunde = arabische Oligarchien verbringen ihren Urlaub in Marabella, Florida oder Texas.

Und Deutschland? Wir sind Kampfflugzeug- und Nachschub-Basis mit über zehn us-amerikanischen Stützpunkten, nach wie vor Atomwaffen-Lagerstätte, ein hochexplosives Waffenlager. Wir tumben Deutschen sind wieder einmal stolz darauf!??!!

Scharon und seinen Anhängern geht es um ein Großisrael, welches alle die Gebiete umfassen soll, in denen einer historischen Überlieferung, einer Sage bzw. einer Legende nach, vor zweitausend Jahren und mehr Juden gesiedelt haben sollen. Dieses Gebiet muß Scharons Auffassung nach "palästinenser -bzw. araberrein" gemacht werden, mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln, unter Umständen auch mit Atomwaffen.

Wenn es nicht überall, in Moskau, Erfurt, Berlin, Tel Aviv, Kabul, Peking und Washington friedensbereite und gewaltfreie Menschen und Initiativen geben würde, dann wäre unsere Lage trotz unseres anhaltenden Wohlstandes hoffnungslos. Wenn wir alle, für den Frieden eintreten, werden wir national wie international auch Frieden erhalten. Wir brauchen das nicht in gemeinsamen Organisationen tun, aber wir müssen ihn, den inneren und äußeren Frieden, in jeder gesellschaftlichen Stelle hart erarbeiten.

Mit freundlichen Grüßen

Dieter Kersten

abgeschlossen am 10. Mai 2002

 
     
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