Dieter Kersten - März / April 2010    
Editorial    
     
 

im Februar hatte ich einen üblen „Viren“befall meines Computer-Systems. Nichts funktionierte mehr. Verantwortlich waren „Viren“ durch eingehende Emails. Es mußte sehr viel Zeit investiert werden, mein Arbeitsgerät wieder herzustellen. Ich möchte mich an dieser Stelle für den Fleiß und die Umsicht meiner jungen Fachleute sehr bedanken. Ich hoffe, daß die Ausgabe März/April pünktlich erscheinen wird.

Mir sind übrigens alle Email-Adressen verloren gegangen. Wer  Einladungen zu BINNOTEC-Veranstaltungen (Berliner Institut für innovative Energie- und Antriebstechnologie)  bekommen  und auch sonst mit mir per Email verbunden sein will, den bitte ich um die Email-Adresse. Meine Email-Adresse lautet kersten@snafu.de.

Auf das Rundschreiben an alle Medizinjournalisten in Deutschland (Georges Bourbaki) im Kommentar- und Informationsbrief NEUE POLITIK Januar/Februar 2010 hat es keine journalistische und fachbezogene Reaktion gegeben, es sei denn, ich rechne eine Sequenz nach dem Versand der Ausgabe in der Fernseh-Gesundheitssendung Quivive im RBB-Fernsehen dazu. Es wurde kurz über das rTMS-Verfahren berichtet.

Es gibt ganz offensichtlich eine „stille“ Übereinkunft unter den Medizinjournalisten, die sich vermutlich (fast alle) in Abhängigkeit von der Pharma-Industrie befinden, medizinische Außenseiter-Methoden nicht zu veröffentlichen. Es liegt an den Damen und Herren Chefredakteuren, die zuständigen Ressortchefs anzuweisen, in Sachen Depressionen und rTMS zu recherchieren. Die Ressortchefs sollten bei Anstellung unterschreiben, daß sie von der Pharmaindustrie weder Geld noch sonstige Vorteile in Empfang nehmen werden. Lieber Herr Bourbaki, es hat wenig Sinn, die Medizinjournalisten schriftlich als kriminelle Organisation zu bezeichnen. Das können wir Non- konformisten mündlich und unter uns tun, um unserer geplagten Seele Luft zu machen. Schriftlich ist so etwas kontraproduktiv. So packen wir weder einen Medizinjournalisten noch einen Chefredakteur. Sie werden alle, da beleidigt, Ihre Schreiben zu rTMS in den Papierkorb werfen. Der Sache ist damit nicht geholfen.

Wir haben es mehr denn je, und nicht nur in Deutschland, mit einem konformen Denken und Handeln zu tun, in allen Bereichen,  ob in der Medizin, in der Ökonomie, in den Gesellschaftswissenschaften und, nicht zuletzt, in der Kultur.

Die Beiträge Zustellung unmöglich und Dienstleistungen in der letzten Ausgabe haben zwei Leser veranlaßt, mir zu schreiben. Beiden Lesern geht es um  einen mangelnden Kundendienst der Deutschen Post. Der eine Leser beschwert sich über den wenig professionellen Umgang mit seinen Einschreiben, der andere über ständig steigende Preise bei „Presse und Buch International Welt“. Im letzten Fall lohnt es sich vielleicht, einen privaten Postdienstleister bzw. eine private Spedition um ein Angebot zu bitten.

„Aus gegebenen Anlaß“ - mich erreichen manchmal skurile Emails - und um Frieden herzustellen und zu bewahren, verbitte ich mir eine Diffamierung der Republik Polen und der Polen und Polinnen als Individuen in Zusammenhang mit der Causa Steinbach. Frau Erika Steinbach ist eine Berufsvertriebene, aber keine Vertriebene aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten. Sie ist die Tochter eines Feldwebels der Luftwaffe des 3. Reichs, den der bei den Steinbachs sicher beliebte „Führer“  1939 in das vom Deutschen Reich besetzte Rahmel in Pommern beordert hatte, wo die Dame 1943 geboren wurde. Rahmel gehört zur Kaschubei, dem Land der Volkes der Kaschuben, die über die Jahrhunderte hinweg mit große Mühe versucht haben, ihre eigene kulturelle Identität zwischen Polen und Deutschen zu bewahren.

Wir Deutschen sollten gegenüber den Polen den gleichen Willen zum und die gleiche Praxis für den Frieden entfalten wie ab 1949 gegenüber den Franzosen. Es gibt nicht nur den Nationalen Frieden am Rhein (eine Schrift Artur Mahrauns aus den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts), sondern es sollte auch den Nationalen Frieden an der Oder geben. Übrigens, es gab im 19. und 20. Jahrhundert zeitweilig mehr polnische Arbeiter in Deutschland als heutzutage türkische Arbeiter. Die polnischen Arbeiter haben einen entscheidenden Anteil an dem wirtschaftlichen Aufstieg Deutschlands in den beiden Jahrhunderten gehabt.

Auf dem Hambacher Fest vom 27. bis 30. Mai 1832, auf dem die Festteilnehmer ihre Forderungen nach deutscher Einheit, Freiheit  und Demokratie formulierten, wehte die polnische neben der deutschen Fahne. Die Polinnen und Polen sind unsere Brüder und Schwestern wie die Französinnen und Franzosen.

Am 9. Mai  finden in Nordrhein-Westfalen Landtagswahlen statt. Ich appeliere an die dort wohnenden und stimmberechtigten Leser, zur Wahl zu gehen. Sie haben bis dahin noch Zeit genug, die Kandidaten (Wahlkreis, Landesliste) eingehend zu befragen., z.B.  nach dem Sponsoring der Parteien durch die Wirtschaft außerhalb des Parteienfinanzierungsgesetzes. Auch die Großspenden des Konzerns von Finkh an die FDP und CSU nach der Senkung der Mehrwertsteuer auf die Übernachtungspreise muß kritisch hinterfragt werden Die Kandidaten der Parteien sollten auch zu der Notwendigkeit Stellung nehmen, Volksbefragungen und Volksabstimmungen als ein zwingendes basisdemokratisches Instrument einzuführen.

Große Sorgen machen mir die wirtschaftspolitischen Verwerfungen weltweit. Ich kann bei dem Stimmengewirr nicht erkennen, daß sich irgendeine Regierung oder regierungs-ähnliche Organisation um eine durchgreifende Neuordnung wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Verhältnisse bemüht. Es wird, wie vor der Wirtschaftskrise, spekuliert „auf Deubel komm raus“. Jetzt ist Griechenland und der Euro an der Reihe.  Die Nach-richtenagentur AFP meldet am 25. Februar: „Die US-Notenbank (FED) und die US-Börsenaufsicht untersuchen fragwürdige Ge- schäfte  von US-Banken, darunter Goldman Sachs, in Zusammenhang mit der Verschuldung Griechenlands. Es gehe um so ge- nannte Kreditderivate, sagte Notenbankchef Ben Bernanke am Donnerstag während der Anhörung vor dem US-Kongress in Washingteon. Mit diesen Kreditderivaten wird darauf gewettet, daß Griechenland seine Schulden nicht bezahlen kann“. An diesen Spekulationen ist auch Großspekulant Soros beteiligt. Soros spekulierte 1992 erfolgreich gegen die britische Währung und erleichterte die britischen Sparer im einige Milliarden Pfund. 1993 versuchte er gegen die Deutsche Mark zu spekulieren, was ihm wohl nicht so gut gelang. Jetzt ist der Euro an der Reihe. Ich bleibe dabei, Wirtschaftspolitik als Geldpolitik zu sehen. Ich bin für umlaufgesichertes Geld, und zwar für ein Geld, was im wesentlichen „nur“ den Tausch von Waren erleichtert und Kredite aus dem erarbeiteten Vermögen möglich macht.

Korruption, mangelnde Steuerehrlichkeit, gefälschte Wirtschafts- und Staatsbilanzen waren und sind u. A.  die Grundlagen der aktuellen griechischen Krise. Die griechische Krise symbolisiert das totale Versagen des neoliberalen-kapitalistischen Wirtschaftssystem und natürlich deren Verkünder in Wissenschaft und Politik. Der Todeskampf dieses Systems wird vor allen Dingen uns, den einfachen Leuten, unendlich viel Schaden zufügen, es sei denn, wir wachen auf und versuchen, über die direkte Demokratie „das Steuer in die Hand zu nehmen.“

Die nächste Ausgabe  des Kommentar- und Informationsbriefes erscheint im Mai.

Mit freundlichen Grüßen

Dieter Kersten

(abgeschlossen am 17. März 2010)

 
     
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