Dieter Kersten - November / Dezember 2012    
Editorial    
     
 

Liebe Freunde, sehr geehrte Damen und Herren,

das Gerücht, wir Menschen würden in Zukunft mit weitreichenden Klimaveränderungen zu tun bekommen, weil wir, wie sagt unsere Bundeskanzlerin, „alternativlos“, so heißt es bei ihr, dem „Wachstum“ hinterher hecheln, natürlich auch, um die „Märkte“ oder den „Markt“ zu pflegen, macht seine Runde um den ganzen Erdball. Aber vielleicht ist es gar kein Gerücht.  Auf Seite 4 ff. veröffentliche ich einen Text mit der Überschrift Vergifteter Diskurs von Robin McKie. „Michael E. Mann hat als Klimawarner viel Prügel eingesteckt“, lautete der erste Satz. Inzwischen haben die US-Amerikaner den schlimmsten Sturm seit Menschengedenken erlebt. Der nächste Sturm, vielleicht nicht ganz so schlimm, ist für die nächsten 10 Tage angekündigt. Yahoo meldete am Montag, den 5. November, daß Experten be- fürchten, daß der Supervulkan Yellowstone-Nationalpark ausbricht, ein Naturereignis, welches zwar mit den Fehlern, die wir als Menschen machen, nichts zu tun hat, aber angesichts der sichtbaren Organisationsmängel eine noch größere Katastrophe sein wird.

Ich denke an das Gastmal des Königs Belschazzar, 552 bis 543 v. Chr., dem anläßlich eines Gelages die Worte Mene mene tekel u-parsin an die Wand ge- schrieben erschienen - Gezählt [hat Gott die Tage deiner Herrschaft und macht ihr ein Ende]. Tekel: Gewogen [wurdest du auf der Waage und für zu leicht befunden]. Peres (u-parsin): Geteilt [wird dein Reich und den Medern und den Persern gegeben].

Ich schreibe den Text am us-amerikanischen Präsidenten-Wahltag.

Wenn ich gefragt werde, mache ich kein Hehl daraus, daß ich Barack Obama für den geeigneteren Präsidenten halte. Ich kann ohnehin nicht beurteilen, ob er, wenn ihm im Weißen Haus eine Flammenschrift erscheinen würde, sie erkennen und deuten könnte.

Die Präsidentenwahlen in den Vereinigten Staaten sind immer noch ein  herausragendes Ereignis für Deutschland und Europa, obwohl es so aussieht, daß die USA an weltpolitischer Bedeutung verloren haben. 2008 hatte ich die Wahl von Barack Obama begrüßt und ge- hofft, daß ihm wenigstens annähernd der Friede auf dieser Erde gelingt. Die Ergebnisse sind ambivalent. Gegenüber Israel ist Obama ganz offensichtlich auf Distanz gegangen. Alle anderen militärpolitischen Engagements werden stark vom dem mächtigen militär- politischen Komplex in den USA bestimmt. Kriege schaffen Arbeitsplätze, heißt es kühn, und bringt vor alle Dingen für die Millionäre und Milliardäre eine gesichertes, fürstliches Einkommen.

Innenpolitisch ist Obama an der in den USA seit ihrer Gründung  dort grassierenden und weit verbreiteten Menschenverachtung ge- scheitert. Die zerstörerischen Folgen des Wirbelsturmes Sandy zeigen ganz deutlich, daß The American Way of Life oder auch der American Dream Fehlentwicklungen sind. Jedem Amerika-Besucher fällt sofort auf, daß die Leitungen für die elektrische Stromversorgung nahezu abenteuerlich an den Häuserwänden der Wolkenkratzer hängen. Aber nicht nur das: die Fernseh-Berichterstattung macht die Leichtbauweise der meisten Einfamilienhäuser mehr als deutlich. Für mich ist das eines der Zeichen für Kulturlosigkeit, abgesehen davon, daß Menschen Schaden nehmen. Diese Amts-zeit wird für Barack Obama die Letzte sein. Das ist eine große Chance. Er könnte alle us-amerikanischen Probleme offensiv ansprechen und eine kräftige wirtschaftspolitische, friedenspolitische und gesellschaftspolitische Diskussion initiieren.

Auf den Seiten 2 ff. befasse ich mich mit „Gesundheit“ oder „Krankheit“ in Deutschland.  Der Wegfall der Praxisgebühren ab 1. Januar ist für viele Menschen ein Segen. Nun sollte mehr Zeit für die Patientenberatung und eine Akzeptanz und Zunahme der Naturheilverfahren gestritten werden.

Das Jobcenter-System (Seite 6 dieser Ausgabe) muß meines Erachtens grundsätzlich ge- ändert werden. Die Mitarbeiter in den Jobcentern müssen in ihrer Ausbildung einen respektvollen Umgang mit den Menschen lernen. Die juristische Behördensprache muß auf ihre Verwendung hin bürgernah übersetzt werden. Hartz IV-Bezieher sind auch Bürger dieses Staates, zahlen auch Steuern (z.B. Mehrwertsteuer bei den Lebensmitteln) und sind in Mehrheit Opfer einer kulturellen und wirtschaftspolitischen Rationalisierung.

Es wird immer wieder auf das mangelnde Geld verwiesen. Damit da kein Irrtum auf- kommt: Ich bin sehr dafür, die Steuerprogression  von 42 % auf 52 % zu erhöhen. Aber ich wäre auch sehr dafür, Amtshaftung für Beamte, Öffentliche Angestellte und, mit einiger Distanz, auch für Politiker einzuführen, damit solche Milliarden- bzw. Millionen-Pleiten wie der Flughafen Willy Brandt nicht vom normalen Bürger alleine getragen werden.

Bücher und Artikel mit Vorschlägen für ein neues Geld und eine andere Wirtschaftspolitik habe ich in den letzten Monaten mehrmals angeboten. Meine Wahrnehmung ist die, daß anscheinend kein großes Interesse an einem umlaufgesicherten Geld besteht. Trotzdem habe ich, hartnäckig wie ich bin, noch einmal einen Beitrag auf Seite 6 ff. abgedruckt.

Zwei Stichworte möchte ich noch berücksichtigen: Betreuungsgeld und Bescheidenheit. Ganz richtig: sie gehören nicht zu- sammen. Beide Stichworte sind nur übrig geblieben. Das Betreuungsgeld soll ab 1. August 2013 gezahlt werden und wird auf der einen Webseite mit € 100,- und auf einer anderen Webseite mit € 150,- angegeben.  Es soll mit anderen Zahlungen an die Familie verrechnet werden. Da kann ich nur rufen HURRA, da bleibt uns ein Thema in den nächsten Monaten erhalten.

Das gute deutsche Wort Bescheidenheit fiel mir ein, als mir  wieder das Wort Wachstum (wohin? was ist mit den Ressourcen) über den politischen Weg lief. Es gibt sogar eine eigene Wikipedia-Seite im Internet über diesen Begriff. Ich zitiere den ersten Satz: Bescheidenheit, auch Genügsamkeit, ist eine Verhaltensweise von Menschen, wenig von etwas für sich zu beanspruchen, selbst dann, wenn die Möglichkeit der Vorteilsnahme bestehe; sie bedeutet auch, zugunsten anderer auf etwas zu verzichten. Bescheidenheit als Lebensprinzip entsteht häufig aus der Einsicht, dass alles Übermaß im Leben schädlich ist, gemäß dem altgriechischen Merkspruch: Nichts zu viel.

Mein Vater sagte immer: Von Keinem zu wenig, von Keinem zu viel.

Das Wirtschaftswachstum hat natürlich auch eine eigene Wikipedia-Seite. Ich zitiere den 1. Satz: Unter Wirtschaftswachstum wird die Zunahme des Bruttoinlandsprodukts (BIP), also der Summe der Preise der in einer Volkswirtschaft produzierten ökonomischen Güter (Waren und Dienstleistungen), von einer Periode zur nächsten verstanden.

Ich wünsche Ihnen ein FROHES WEIHNACHTSFEST und ein glückliches, gesundes Jahr 2013. Wenn Sie noch zu Weihnachten Bücher brauchen, bitte ich Sie um eine schnelle Bestellung, damit ich Ihren Auftrag noch erfüllen kann. Die Einnahmen aus den Buchverkäufen unterstützen die NEUE POLITIK
Die nächste Ausgabe erscheint Januar 2013.

Mit freundlichen Grüßen
Dieter Kersten
(abgeschlossen am 16. November 2012)

 
     
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