Dieter Kersten / Oktober 2003    
Friedens - Nobelpreis  
     
  Mir ist ein Stein vom Herzen gefallen, als ich hörte, daß die Iranerin Shirin Ebadi mit dem Friedens-Nobelpreis geehrt worden ist. Die Rechtsanwältin ist eine würdige Preisträgerin, ist sie doch die Verteidigerin Geschundener gegenüber einer menschenverachten- den iranischen Oligarchie.
Zugestanden, Shirin Ebadi hebt sich besonders gegenüber den in den letzten Tagen genannten möglichen Kandidaten ab, nämlich Vaclav Havel und dem Papst Woytila, genannt Johannes Paul II. Der ehemalige tschechische Staatspräsident ist in diesem Jahr besonders als Befürworter der Beteiligung Europas an dem Krieg gegen das Volk des Irak hervorgetreten. Johannes Paul II. ist als selbsternannter Stellvertreter Gottes zum Frieden verpflichtet. Streng genommen, ist Frieden sein Beruf. Bei dem Auseinanderbrechen Jugoslawiens ist er jedoch der alten katholischen Tradition, den Machterhalt der Kirche durch Blutvergießen, gefolgt. Natürlich tötet heute ein Papst nicht selbst. Er läßt töten. Er hat das katholische Kroatien nicht nur zur Unabhängigkeit ermuntert - er hat diesen blutigen Separatismus durch das Lenken von Geldströmen unterstützt. Seine Friedensgebete anläßlich des Irak-Krieges haben ihm nichts gekostet. Die Rolle Woytilas bei dem mysteriösen Tod des 33-Tage-Papstes Johannes Paul I. ist noch immer nicht geklärt. Das Taschenbuch Im Namen Gottes? von David A. Yallop ist für _ 9,90 noch zu bekommen. Es kann außerhalb der Bücherliste bei mir bestellt werden. Es enthält eine Recherche zum Tod eines beliebten Kirchenführers. Außerdem - der Vatikan unter Führung des jetzigen Papstes spielt eine sehr unklare Rolle in der Auseinandersetzung der Armen mit den Oligarchien in Süd-und Mittelamerika. Die katholischen Ortskirchen bekommen keine nachhaltige Unterstützung des Stellvertreter Gottes auf Erden, um endlich Frieden und soziale Gerechtigkeit durchzusetzen.
Der Friedens-Nobelpreis für Frau Shirin Ebadi ist ein positives Zeichen für Demokratie und Menschenrechte in einer Zeit, wo beides überall, auch bei uns, in Frage gestellt wird.



 
     
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