April 2004    
Die bewegende Geschichte von Dominiks Eltern  
     
 
(D.K.) In der Januar-Ausgabe des Kommentar-und Informationsbriefes NEUE POLITIK habe ich bereits über Dominik berichtet. Der nachstehende Text ist ein Dokument ärztlicher Willkür, welches mich veranlaßt, Sie alle zu einem äußerst kritischen Verhalten gegenüber der Berufsgruppe Ärzte aufzufordern, die in unserer Gesellschaft, so wie sie positioniert ist, sehr oft mehr Schaden anrichtet, als sie den Menschen hilft. Außerdem muß ich meine Forderung nach Therapiefreiheit wiederholen. Nur so werden wir zu einem echten Gesundheitswesen kommen. Mehr über Dominik können Sie unter www.rettet-dominik.de erfahren.

Wir sind die Eltern von Dominik. Wir bekamen am 19.10.2003 aus heiterem Himmel einen Anruf vom Jugendamt, das vom Amtsgericht Betzdorf beauftragt wurde, uns in Augenschein zu nehmen und zu prüfen ob wir noch das elterliche Sorgerecht über unseren Sohn Dominik ausüben könnten. Der Onkologische Leiter und Professor aus der Uniklinik Münster habe diesen Antrag beim Amtsgericht gestellt. Nach diesem Schock haben wir uns zuerst einmal gesetzt und alles Revue passieren lassen, weil es uns selbstverständlich schon kriminell vorkam, was der dortige Uniprofessor und Studienleiter angezettelt hatte. Wir wollen ihn nun den Beginn und den Verlauf von Dominiks Krankheitsverlauf umrahmen.

Dominik ist ein sportbegeistertes Kind, besonders dem Fußball hat er sich verschrieben. Im August 2002 begann er in einem Verein zu spielen. Nach einem Fußballspiel im September 2002 klagte Dominik über starke Schmerzen im rechten Bein, was wir zuerst auf Muskelkater schoben. Die Schmerzen wurden immer schlimmer, so daß wir am Wochenende, als noch Fieber hinzu kam, am Sonntag in die Notaufnahme unseres Kreiskrankenhauses fuhren. Dort diagnostizierte man nach der Röntgenaufnahme einen Knochenbruch. Das rechte Bein wurde in eine Gipsschiene gelagert und wir sollten am Montag wieder vorstellig werden, da Verwachsungen bzw. Schatten bei den Röntgenbildern zu sehen waren. Der Montag brachte dann nach einem CT den schlimmen Verdacht über Knochenkrebs. Wir wurden sofort nach Siegen in das dortige Kinderkrankenhaus überwiesen. Dominik weinte und wir waren voller Angst. Aber auch wir konnten die Tränen nicht mehr zurückhalten, vor Sorge.
In Siegen aufgenommen, wurden Untersuchungen - MRT, HRCT, Knochenszintigramm, Biopsie und das Einsetzen des Proviak-Katheters in einer Operation vorgenommen. Der Proviak ist ein Katheter mit zwei Schläuchen, der oben am Hals eingelassen in einer Vene sitzt, um darüber Medikamente zu verabreichen und Blut zu entnehmen. Nach der OP wurde eine Biopsie in Siegen analysiert. Die andere Probe wurde nach Hamburg zur Zentrale dem dortigen Pathologischen Institut vorgelegt. Wir mußten lange warten. Endlich, nach über einer Woche, bekamen wir die Hiobsbotschaft, daß die Proben verloren seien, so der Siegener Arzt. Wir waren verständlicherweise sehr erschrocken und auch gleichzeitig wütend, daß bei so einem schlimmen Verdacht so geschludert wurde. Kurze Zeit später, etwa 2 Stunden, kam der gleiche Arzt mit der Nachricht, daß der Befund jetzt aufgetaucht sei. Wir waren natürlich sehr verunsichert und wußten nicht, was wir davon halten sollten. Zudem kam nach einem HRCT-Befund die Nachricht, daß Rundherde in der Lunge vorhanden seien.

Dominiks Eltern
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Für uns war dies alles eine schmerzliche Tatsache und ein Schock. Wie schlimm das ist, für ein betroffenes Kind und die restlichen vier Geschwister zu Hause, stark zu sein mit all dem Schmerz, wird jeder verstehen, der so etwas ähnliches schon erlebt hat. Nach diesen beiden Befunden kam ein aufklärendes Gespräch mit zwei Ärzten über Dominiks Krankheit, deren Verlauf, Prognosen, Risiken, Chemotherapie und Amputation, ohne die es laut der dortigen Onkologischen Ärzte keine Überlebenschance gäbe. Dies wurde uns alles in ca. zwei Stunden vermittelt und erläutert. Es war schrecklich. Dominik würde sein Bein verlieren, durch diese Chemotherapie einer zweiten Krebserkrankung Vorschub leisten, Impotenz, Herz, Ohren, Nieren und andere innere Organe können als Nebenwirkungen erst wie eine Zeitbombe in einigen Jahren oder auch während der einzelnen Zyklen auftreten, wobei das Erbrechen und der Haarverlust noch als gering angesehen werden muss.

Nach dem Gespräch haben wir uns beide dann als Eltern gefragt, ob wir überhaupt das Recht haben, unseren Dominik, den wir ja heilen wollten, so zuzurichten bei dieser COSS 96 Studie. Es wurde gesagt und kann auch schriftlich vorgelegt werden, daß bei dieser COSS 96-Studie Medikamente eingesetzt werden, die noch nicht zugelassen sind. Aber was blieb uns in dieser Not und Bedrängnis anderes übrig. Ohne unsere Zustimmung durfte die Chemotherapie nicht angefangen werden, da wir sonst die Ärzte wegen Körperverletzung verklagen könnten. Geben wir unsere Zustimmung nicht, würden wir entmündigt bzw. das Sorgerecht aberkannt bekommen, so wurde uns gesagt. Also bekam Dominik am 1.10.2002 die erste Chemo.

In dieser Zeit haben wir viel gebetet und nachgeforscht, was es an Alternativen gibt. Auch dort wurde uns dies negativ ausgelegt. Es wurde von der Ärzteschaft eine schriftliche Benachrichtigung fixiert, in der es heißt, dass die Familie Feld sich bei Pseudoärzten im In- und Ausland und im Internet informiert bzw. sich mit ihnen in Verbindung setzt. So stießen wir auch auf Dr. Rath. Über die Hotline bekamen wir alles zugesandt und auch Adressen von Ärzten, die in unserer Umgebung mit Dr. Rath vertraut waren. Einer der Ärzte, mit dem wir in Verbindung standen und dem wir unseren Fall schilderten, gab uns den Rat, eine PET-Untersuchung machen zu lassen, damit auch wir etwas in den Händen hätten, weil Siegen die Bilder nicht herausrückte.
Da die Krankenkasse uns mitteilte, daß für die PET-Untersuchung keiner kassenärztlichen Verordnung vorlag, wurde diese auch nicht übernommen, so daß wir die Kosten selbst tragen mußten. In der ersten Erholungsphase nach der Chemo sind wir mit Dominik nach Köln zur PET-Untersuchung gefahren und bekamen dort gesagt, daß Dominik einen Tumor oberhalb des rechten Knies hatte. Danach ging es zurück zur zweiten Chemo MTX nach Siegen. Dominik litt sehr unter dieser Chemo und begann heftig zu fiebern. Der CRP-Wert (Entzündungswert) stieg über eine Woche auf 19 an und Dominik bekam große Schmerzen im rechten, befallenen Bein. Das Knie schmerzte unerträglich, sogar Novalgintropfen schafften keine schmerzhemmende Wirkung. Erst auf mein Drängen hin schaute man auf Dominiks krankes Bein. Es war heiß und fast doppelt so dick. Daraufhin wurde sofort ein neues CT veranlasst, dies ergab, dass der Tumor trotz Chemo weiter gewachsen war.

Man überwies uns am 28.10.2002 in die Uniklinik nach Münster. Dort wurde nach Abgabe der Akten und mehreren Untersuchungen am 29.10.2002 die Chemo fortgesetzt. Dominik litt wieder unerträglich, er erbrach sich eine Woche lang ununterbrochen nur grüne Galle. Als ich ihn das erste Mal auszog um ihn zu waschen, mußte ich aus dem Zimmer laufen, weil mir die Tränen kamen. Dominik war nur noch Haut und Knochen. Er wog noch 16 kg, so daß er sogar zu schwach war, in sitzender Haltung zu bleiben. Er sagte: "Ich will nicht mehr. Du hast mir versprochen mich zu heilen. Was tut ihr mir weh." Das ist das Schlimmste für eine Mutter, wenn sie auch bei all dem noch Angst hat, daß das kranke Kind das Vertrauen zu ihr verliert. Ich versuchte ihn immer aufzumuntern mit allem Möglichen. Bald ist St. Martin, wir wollen darauf hinarbeiten, dass wir dann zu Hause sind. Besonders Dinge wie 'wenn wir zu Hause sind, dann machen wir dies und jenes und das' zog immer.

Zu Hause hatte ich alles gelassen, wie es war. Das heißt, Blumen und etc., was ja alles weg sollte laut Aufklärung. Aber ich wußte, wie wichtig die Psyche ist. Gerade die Normalität ist in den Erholungsphasen enorm wichtig. Ich habe oft gedacht, was müssen die Zytostatika bzw. die Chemo für ein Gift sein, wenn Blumen, Teppich und sogar Tiere gefährlich für den Betroffenen sind. Da die Chemo alles kaputt macht, auch das ganze Immunsystem, müssen Kinder Medikamente bekommen gegen Pilze, die eine Lungenentzündung verursachen können.

Das Amphomornal, das die Kinder bekommen gegen Pilze, die die Mundschleimhäute und sogar die Speiseröhre befallen können, ist bei all der Übelkeit, die die Chemo verursacht, eine wahre Tortur. Vier Mal täglich eine Pipette in den Mund und runterschlucken. Dominik erbrach sich jedes Mal. Ich wollte ihn nicht noch zusätzlich quälen. Von einer Ärztin im Bekanntenkreis erfuhren wir, daß ein anderer Arzt schon positive Erfahrungen mit Schwarzkümmelöl gemacht hatte, was die Mundschleimhäute betrifft, die Anti-Wirkung gegen Pilze und gegen Depression. Also haben wir Dominik Schwarzkümmelöl von diesem Zeitpunkt an immer gegeben. Dies wurde auch in unseren Akten von den Ärzten in Münster immer festgehalten. Also bekam Dominik anstelle des Amphomornal 3 mal täglich einen Teelöffel Schwarzkümmelöl. Man muß erwähnen, daß unseren Dominik weder Pilze, noch die Mundschleimhäute angegriffen hatten. Dieses Schwarzkümmelöl nahm er ohne murren, weil er es von früher her kannte. Wenn er zu Hause erkältet war, bekam er früher immer einen Teelöffel voll. Es war ein Stück von zu Hause.

So ging es weiter bis Anfang Dezember 2002. Am 3. Dezember 2002 fuhren wir mit Dominik nach Lourdes in Südfrankreich, in den Pyrenäen. Dort ist 1852 die Gottesmutter erschienen, es ist also ein Wallfahrtsort. Dominik badete auch in der Quelle, die damals nach der Erscheinung entstand. Dort beteten und baten wir auch um göttliche Hilfe in unserer Verzweiflung wegen dieser schweren Entscheidung, OP am Bein und daß Dominik sein Bein behalten sollte. Nach einem Tag Aufenthalt in Lourdes machten wir uns seelisch gestärkt auf den Weg nach Hause.

Anfang Dezember 2002 mußte ich mit Dominik zu einem Vorgespräch der Orthopäden kommen, wo wir über die OP und die Art der OP aufgeklärt werden sollten. Obwohl ich darum bat, das Gespräch zu verschieben, weil mein Mann mit dabei sein wollte, bekam ich zuerst die Antwort, das wäre nicht das eigentliche OP-Gespräch. Das Gespräch wurde eingeleitet mit den Worten, früher meinte man, je mehr man abschneidet (am Bein, sprich Primärtumor), um so besser wäre die Heilungssituation des Patienten. Aber das ist Stand aus den siebziger Jahren. Heute weiß man, daß man den Primärtumor komplett bekommen muß, so daß eine Amputation nicht unbedingt erforderlich ist. Dominik schaute mich strahlend an und drückte mir die Hand. Gleich darauf wurde uns aber gesagt, daß bei dieser Prothesenvariante, also die Alternative zur Umkehrplastik (= Amputation), der Strahl nicht mitwächst. Das heißt, Dominik müßte bei dieser Alternativenart jedes Jahr eine OP in Kauf nehmen um den Wachstumsfaktor auszugleichen. Es wurde uns die Gefahr der Infektion jedes Mal vor Augen gehalten und die OP-Strapazen jedes Jahr. Dominik bekam einen Weinkrampf und wollte zu mir auf den Schoß. Auch mir liefen die Tränen übers Gesicht, obwohl ich versuchte ruhig zu bleiben. Was ist das für ein Arzt, der im Beisein eines siebenjährigen Kindes zwei Varianten vorstellt, um ihm dann zu sagen "für dich gilt nur das eine", der Verlust des Beines, also Amputation. Mit dem Satz "überlegen Sie es sich am Wochenende mit ihrem Mann" war das Gespräch beendet und wir fuhren nach Hause.

Das Wochenende war schlimm und wir waren hin und her gerissen. Am Sonntag sagten mein Mann und ich einstimmig, wir lassen Dominik eine Prothese machen. Das heißt jährliche OP. Dominik war glücklich, in diesem Moment, daß wir so entschieden haben. Er betete auch jeden Abend, es wird schon alles gut. Am Montag, dem 9. Dezember, fuhren wir zum eigentlichen OP-Gespräch nach Münster. Wir wurden in der Orthopädie aufgenommen. Der OP-Termin war für Mittwoch, den 11.12.2002 geplant. Bei dem Gespräch kam heraus, daß die Vorbereitung einer Amputation, also einer Umkehrplastik vorbereitet wurde. Wir waren alle natürlich sichtlich total überfahren und geschockt, so daß wir gar nichts sagen konnten. Ein junger Arzt sah unsere Not und sagte uns, wir wollen erst mal sehen, ob der Tumor im rechten Knie überhaupt operabel sei. Dieser Arzt kam kurze Zeit später mit der guten Nachricht, dass der Tumor operabel sei. Das war für uns ein gutes Zeichen, weiter auf eine nichtmitwachsende Prothese, also Beinerhaltung, zu beharren.

Der zuständige Professor der Orthopädie kam, um uns von der Prothese abzuraten. Mit allen schlechten Prognosen und was sein könnte versuchte er uns, von unserem Vorhaben abzubringen. Aber wir blieben fest in unserem Vorhaben und sagten, daß wir in Lourdes gewesen waren und daß seitdem Dominiks Bein, das nach der Biopsie doppelt so dick war, wieder auf Normalgröße sei. Darauf antwortete der Professor: "Wer soll das gewesen sein? Der liebe Herrgott vielleicht? Der hilft nicht, sonst würden nicht so viele Kahlköpfe hier herum laufen. Ich kann Ihnen sagen, was der liebe Gott macht: Er nimmt Ihr Kind weg". Dominik saß mit großen, entsetzten Augen neben uns und hörte alles mit. Wir waren entsetzt und ich dachte bei mir, 'egal für was wir uns entscheiden, dieser Arzt operiert unser Kind nicht'. Wir sagten die OP ab und baten um Bedenkzeit. Zum Bericht des Professors sei noch zu erwähnen, daß er schreibt, wir hätten uns dahin gehend geäußert, dass wir seine Operation (Umkehrplastik bzw. Endoprothese) als Verstümmelungsoperation verunglimpften. Dies haben wir nie gesagt und ist eine Lüge, also die Unwahrheit. Danach wurde Dominik wieder in die Onkologie verlegt, wo es sofort wieder mit einer Chemo weiterging, um keine Zeit zu verlieren, so die hiesigen Onkologen. Wir waren beide durcheinander. Ich weiß noch, daß ich gesagt habe: "Lieber Gott, was sollen wir tun? Zeig uns den richtigen Weg." Und dann konnte ich die Tränen nicht mehr zurückhalten.

Am Mittwochabend um 18 Uhr bekamen wir einen Anruf von guten Freunden: "Hallo. Wie sieht es bei Euch aus. Wir haben erfahren, dass ein Münchener Arzt beinerhaltend operiert". Und zwar, so der dortige Arzt, mit intelligenten, mitwachsenden Beinprothesen. Ich glaube, jeder, der einmal in einer ausweglosen Situation war, und dann doch noch die Rettung kam, kann verstehen, was in uns vorging. Ich weiß, daß mir die Tränen kamen und ich laut gesagt habe "Danke". Wir sprachen die Ärzte darauf an und sagten, dass wir mit München Kontakt aufnehmen wollten. "Ach, mit dem Münchener Chirurgen", war die Antwort. Das klang so komisch, daß wir nachfragten, was das für ein Arzt sei. Es wurde uns gesagt, daß das, was er seit zehn Jahren macht, präzise Arbeit ist und ordentlich. Wir waren fassungslos. Sie kannten den Arzt und hatten uns die dritte Alternative vorenthalten. Als sie merkten, daß wir uns nicht davon abbringen ließen, kam der Chef der Onkologie und sagte, er habe gehört, dass wir nach München wollen. Als wir bejahten, sorgte er dafür, dass wir schnellstens den Münchener Arzt sprechen konnten.

Am Sonntag, dem 15.12.2002 hatten wir ein Gespräch in München. Der Arzt nahm sich viel Zeit für uns und sagte: "Ich muß mir die Bilder in Ruhe anschauen, erst dann kann ich sagen, ob ich ihr Kind operiere. Ich melde mich vor Weihnachten." Wir fuhren voller Hoffnung, aber auch voller Angst nach Hause. Vor Weihnachten kam kein Anruf und ich dachte, er will uns Weihnachten nicht verderben. Er kann wohl nicht operieren. Am 30.12.2002, einen Tag vor Silvester, kam die wunderschöne Nachricht aus München: "Ich werde, wenn Sie wollen, Ihren Dominik operieren und mit Gottes Hilfe werden wir es schaffen." So froh und gestärkt kamen wir ins neue Jahr.

Da die OP noch vorbereitet werden musste und die Prothese für Dominik noch angefertigt werden musste, verschob sich die OP um 2 Monate. Es wurden weitere Chemotherapien vorgezogen, damit keine Zeit verloren ginge. Mir war das alles zu viel und ich hatte Angst, Dominik hätte nicht genug Kraft für die OP. Aber die Ärzte erklärten uns, er brauche die Chemo und 14 Tage zur Erholung würden reichen. In der Zeit wollte ich immer wieder mit den Präparaten von Dr. Rath beginnen, aber Dominik war zu schwach, um noch irgend etwas Zusätzliches zu nehmen bzw. zu schlucken. Zur Chemo konnte er nicht 'Nein' sagen, obwohl er sich oft wehrte. Aber durch intravenöse Art geht dies alles wie von alleine. Wir fuhren am 22.01.2003 mit Dominik zum Vorstellen nach München und er hatte den dortigen Arzt sofort ins Herz geschlossen. Es war das erste Mal, dass Dominik sagte, das Krankenhaus gefalle ihm. Hier war einer, der sein Bein erhalten wollte. Unser Gebet wurde erhört. Am 13. Februar 2003 wurde Dominik von 8 Uhr bis 15.30 Uhr operiert. Es war ein wunderschöner Tag. Der Münchener Arzt sagte abends, daß er Dominiks Tumor bei der OP komplett bekommen hatte. Es war kaum eingeblutet. Das heißt, es ist ein gutes Zeichen.

Die Tage verliefen bis auf die Schmerzen nach einer solch schweren OP normal. Der Chefarzt kam sogar am Wochenende und hat sich immer für den Zustand von Dominiks Bein interessiert und gekümmert. Wir waren auch alle glücklich, daß die Operation so einen guten Verlauf genommen hatte. Am letzten Wochenende hatte Dominik dann vom dortigen Chefarzt sogar die Erlaubnis bekommen, mit uns in die Münchener Innenstadt zu gehen. So machten wir uns auf zu einem Spielwarenladen und zum Kaufhof, wo Dominik sich für Fastnacht ein Piratenkostüm aussuchte. Am Sonntag, dem 23. Februar 2003 fuhren wir mit Dominik, nachdem wir uns bei allen mitwirkenden Ärzten und vom Schwestern-Team recht herzlich bedankt hatten, alle, besonders Dominik, froh und glücklich nach Hause. Dominiks kleine vierjährige Schwester, die die ganze Zeit über mit in München war, erzählte jedem "mein Bruder hatte einen Tumor im Bein". Zuhause angekommen, freuten wir uns auf den Rest der Familie, daß wir seit langem wieder eine Woche gemeinsam verbringen durften.

"Wir freuen uns, daß wir Dominik zurück haben!“

„Mein Mann und ich sind überglücklich, dass uns das Sorgerecht für Dominik vom Oberlandesgericht Koblenz wieder zugesprochen wurde. Wir möchten unserer Familie sowie allen Freunden und Bekannten, die uns in der Zeit des Bangens um unser Kind beigestanden haben, herzlich danken. Das Urteil bestärkt uns in der Überzeugung, den richtigen Weg gegangen zu sein“. Mit diesen Worten verleiht Dominiks Mutter, Anke Feld, ihren Gefühlen nach dem positiven Ausgang des Berufungsprozesses um das Sorgerecht ihres Kindes Ausdruck. Der Fall hatte bundesweit für Aufsehen gesorgt. Die Eltern des krebskranken Dominik hatten eine Chemotherapie in der Universitätsklinik Münster abgebrochen und ihre Hoffnungen auf ein Naturheilverfahren auf der Basis der Zellular Medizin gesetzt. Nach wenigen Monaten waren vorher aufgetretene Lungenmetastasen nicht mehr nachweisbar. Doch das Universitätsklinikum ließ den Eltern das medizinische Sorgerecht aberkennen, da nach Ansicht der Mediziner nur eine Chemotherapie Erfolg bringen könnte. Nach Monaten der Unsicherheit wurde am 02. April 2004 das erlösende Urteil gefällt.

Hier ein Auszug aus der Presseerklärung des Oberlandesgerichts Koblenz:

Im Beschwerdeverfahren wurden in Abstimmung zwischen dem zuständigen Senat des Oberlandesgerichts, den Eltern sowie dem eingesetzten Ergänzungspfleger... weitere medizinische Beurteilungen und Begutachtungen eingeholt. Dadurch konnte weitgehende Klarheit über den derzeitigen Gesundheitszustand von Dominik sowie sinnvolle und notwendige Behandlungsmaßnahmen erreicht werden. In der ... mündlichen Verhandlung am 31. März 2004 wurde mit vier vom Gericht bestellten medizinischen Sachverständigen die gesamte gesundheitliche Situation und mögliche Behandlungen nochmals umfassend erörtert. Außerdem wurden die Eltern, der Ergänzungspfleger und das Jugendamt angehört.
In der Entscheidung vom 2. April 2004 hat der Senat (anm. d. Red.: das Gericht ) ausgeführt, daß sich die Eltern ihrer besonderen Verantwortung ihrem Kind gegenüber in vollem Umfang bewußt sind... Unter Berücksichtigung und Abwägung aller bei der Anhörung und nach dem Ergebnis der Beweisaufnahme zutage getretenen Umstände könne nicht davon ausgegangen werden, daß das Verhalten der Eltern das Kindeswohl gefährde.“

Pressemitteilung 127 E 2 -23/04, Aktenzeichen 9 UF 855/03

Auf Fastnacht-Dienstag, den 3. März 2003 kamen wir zur ersten Chemotherapie (Adriamycin) nach der Bein-OP. Dominik hatte noch Schmerzen im Bein und seine Psyche war so angegriffen nach all dem, was er von September 2002 bis zu diesem Zeitpunkt durchlebte. Der Arzt in München hatte uns darauf hingewiesen, daß nach all der Anspannung schwere Depressionen kommen könnten. Man muß sich vorstellen, das, was ein Erwachsener kaum verkraftet, Chemo, Angst um sein Leben, sowie die Angst sein Bein zu verlieren, hatte dieser kleine Junge mit noch nicht einmal 8 Jahren voll mitbekommen. Jetzt kamen Depressionen, Alpträume, erst richtig zum Vorschein: "Holt mich nach Hause, ich kann nicht mehr."

Wer ihn immer aufmunterte waren der Musiktherapeut und die Erzieherinnen. Außer einem Physiotherapeuten und einer Physiotherapeutin, die sich eifrig bemühten, Dominik die Freude am Laufen und die Streckung des Beines zu vermitteln, schaute kein einziger Orthopäde sich jemals Dominiks Bein an. Obwohl mein Mann den Oberarzt der Orthopädie zweimal darauf ansprach, ließ er sich niemals blicken. Als eine wichtige Nachuntersuchung in München anstand und die Chemo auf unser Bitten um einige Tage verschoben werden sollte, bekamen wir zur Antwort: "Es sind Zyklen vorgesehen und an die muß man sich laut COSS 96 halten." Daß Chemotherapien zwecks Platzmangel bzw. Bettenkapazität verschoben werden mußten, wie wir es auch einmal erlebten, war kein Problem. Aber jetzt, wo in München Dominiks Bein nach der OP das erste Mal untersucht werden sollte, ging das angeblich nicht aus onkologischer Sicht, denn wir bekamen zur Antwort: "Was geht uns Ihre Prothese an?" (Wortlaut eines Oberarztes in der Onkologie).

" Für Dominik ist das sehr wichtig", antwortete ich "und wir fahren".

"Gut, dann werden Sie über Ostern zur Chemo hier antanzen."

Für diese Schikane hatte ich nur ein Kopfschütteln übrig und antwortete: "Das werde ich unserem Sohn nicht antun."

"Wenn Sie bis spätestens Osterdienstag nicht hier erscheinen, werden Sie mich kennen lernen."

So fuhren wir nach München, wo der dortige Arzt mit dem Beinverlauf sehr zufrieden war. Er merkte, dass Dominik sehr geschwächt wirkte und fragte uns, wie viele Chemoblöcke Dominik denn noch haben müsse. Zum damaligen Zeitpunkt waren es noch fünf Stück. Nach der Untersuchung fuhren wir nach Hause und hatten für ein paar Tage Ruhe, die Dominik dringend brauchte. Am zweiten Ostertag fuhren wir dann zur nächsten Chemo. In dieser Zeit fand ein Gespräch mit Ärzten über die bevorstehende Lungen-OP statt, die für die hiesigen Onkologen unvermeidbar war. Es wurde auch gesagt, daß zwischen zwei Chemoblöcken eine 14-tägige Ruhepause ausreichen würde. Dann sollte Dominik den Thorax geöffnet bekommen um die Lungenmetastasen zu entfernen. Für uns war es unvorstellbar, daß einem Kind zwischen zwei Chemoblöcken so eine schwere OP zugemutet werden sollte. Wir erklärten daraufhin, daß wir uns eine zweite Meinung in einer Lungenfachklinik einholen wollten.

Der dortige Lungenfacharzt in Hemer war bestürzt, daß hier nicht individuell entschieden wurde, sondern stur nach Studie. Auch er gab uns den Rat, Dominik eine vierwöchige Pause zu gönnen und dann wieder bei ihm vorstellig zu werden. Wir fuhren daraufhin nach langem Überlegen ohne Dominik nach Münster zu einem Gespräch in die Onkologische Ambulanz, in der wir unsere Ansichten unterbreiteten, daß Dominik die letzten drei Chemoblöcke nicht mehr bekommen sollte, da er psychisch und körperlich sehr angeschlagen war und wir in vier Wochen wieder vorstellig werden würden, in Hemer um die Lunge zu überprüfen. Obwohl die Onkologen in Münster nicht unserer Meinung waren, aber auch nicht versichern konnten, daß, wenn wir es so machten wie es vorgeschrieben war, Dominik mehr Chancen hätte, nicht mehr rezidiv zu werden, gingen wir unseren Weg. Daraufhin fuhren wir mit dem Gefühl, einen richtigen Schritt gemacht zu haben nach Hause.

Bei der nächsten Blutuntersuchung zu Hause erfuhren wir, daß Dominiks Leberwerte sehr schlecht waren. Die Folgen bzw. Nachwirkungen der Chemo. Dominik merkte selber, daß er oft noch sehr müde, traurig und lustlos war. Er freute sich aber so, zu Hause zu sein, und daß sein Zustand sich langsam aber stetig besserte. Wir versuchten ihm zu erklären, wie wichtig jetzt Medikamente zum Aufbau des Immunsystems, gleichzeitig aber zur Vernichtung vorhandener Krebszellen seien. Dominik sagte: "Ich will ja schnell wieder fit werden." Also begannen wir Anfang Juni dieses Jahres einem Naturheilverfahren basierend auf der Zellular Medizin." Beim nächsten CT in Hemer bescheinigte uns der dortige Arzt, daß die Lungenmetastasen am Resorbieren seien und er, wenn es sein Sohn wäre, jetzt nicht zu operieren würde auf Grund dieser Konstellation. Der Arzt schlug vor, in zwei bis drei Monaten wieder vorstellig zu werden.

Erleichtert und voller Freude fuhren wir nach Hause, obwohl es Dominik wesentlich besser ging, hatte er sein Trauma noch nicht überstanden. All seine Ängste und Schmerzen projizierte er auf sein Bein, so daß er nach und nach eine Schonhaltung am rechten Bein annahm. Er bekam das Bein nicht mehr in die Streckung. So kam es, dass die ganze Familie, die seit einem Jahr viel gemeinsame Höhen und Tiefen miteinander durchgemacht hatte und dringend Erholung brauchte, durch sehr gute Bekannte ein Häuschen in der Bretagne zur Verfügung gestellt bekam. Wie sooft bekamen wir auch hier wieder Hilfe und konnten den Urlaub, den alle benötigten, 14-tägig antreten.
Dominik hatte diese Luftveränderung sehr gut getan. Er fing an, zuzunehmen und seine Psyche wurde im Urlaub von Tag zu Tag besser. Er nahm schon seit gut einem Monat die Zellular Medizin nach Dr. Rath. Nachdem wir aus dem Urlaub zurück kamen, hatten wir wieder mit Dominik einen ambulanten Termin in der Münchener Klinik, wegen dem Beinimplantat zwecks Vorsorgeuntersuchung. Der dortige Arzt verstand, daß Dominik nach all dem, was er das letzte Jahr erlebt hatte Zeit brauchte um all das zu verarbeiten, gleichzeitig machte er aber darauf aufmerksam, daß es wichtig sei mit dem Bein in die Streckung zu kommen. Also verordnete er dringend Reha-Maßnahmen von mindestens zwei Stunden täglich, damit die verkürzte Muskulatur bzw. Sehnen wieder verlängert und aufgebaut werden, um das Bein wieder in die Streckung zu führen.

Also begann ab 1. September für Dominik nicht nur die Schule, sondern auch die ambulante Reha. Dominik wollte auf eigenen Wunsch am 1. September wieder in die Schule und zwar in seine alte Klasse. Obwohl er nicht regelmäßig Unterricht bekommen hatte, war er annähernd auf dem Stand durch die Lehrerin in der Uniklinik Münster, sowie seine Klassenlehrerin, die, wenn er zu Hause war, zweimal die Woche etwa zwei Stunden zum Unterricht nach Hause kam und durch uns. Seine Klassenlehrerin meinte auch, man könnte es versuchen, ihn sofort in die dritte Klasse zu versetzen. Dominik hatte nun einen arbeitsreichen Tag vor sich. Morgens in die Schule, mittags in die Reha. Aber er war so voller Ehrgeiz und Freude wieder in der Schule zu sein, daß er sogar die anfängliche Müdigkeit überwunden hatte. Das alles hat er nicht zuletzt der Zellular Medizin zu verdanken. Im August hatte er noch Hosengröße 116, jetzt passt ihm schon 128.

Im September war unser nächster CT-Termin in Hemer. Unser betreuende Arzt war krank geworden und so hat uns nur ein Radiologe dort empfangen. Nach der CT sagte uns der Radiologe, daß hinter dem Brustbein eine Veränderung sei. Er wollte uns sofort nach Münster weiterleiten. Wir fragten ihn, was mit den Metastasen in der Lunge sei. "Da sehe ich nichts", meinte der Radiologe. Wenn in der Lunge soweit alles in Ordnung sei, dann kann doch hinter dem Brustbein nichts neues, tumoröses gewachsen sein, sagte ich. Wir wollten unbedingt einen Thorax-Spezialisten sprechen. Als er kam, sagte auch er, daß in der Lunge die Metastasen aber gut zurück gegangen seien und hinter dem Brustbein, dass spreche für einen vergrößerten Thymus. "Ach ja", sagte ich, "die Thymusdrüse ist doch eines der wichtigsten Entgiftungsorgane des Körpers, das ist doch ein gutes Zeichen, oder? Er bekommt nämlich Zellular Medizin nach Dr. Rath."

"Ja, das könnte schon sein." Der Thorax-Spezialist konnte es sich auch nicht erklären. Wir sollten es bitte abklären.

Wir ließen es abklären und bekamen von Ärzten und Chirurgen nach Ansicht des CT-Bildmaterials zur Antwort, daß dies eine normale Thymusreaktion bei Dominik sei und außerdem ein gutes Zeichen, weil die Thymusdrüse aktiv sei und auch beim Resorbieren der Metastasen helfe. Dominik wurde immer fitter und mobiler, so daß sein rechtes Bein immer mehr Fortschritte aufwies. So kam es, dass bei der nächsten Spülung des Proviak-Katheters bzw. Blutabnahme, wir dem dortigen Arzt mitteilten, dass die Metastasen zurückgegangen seien. "Wie kommen Sie darauf?", sagte der Arzt. "So ist uns in Hemer gesagt worden", erwiderten wir. Daraufhin zeigte uns der Arzt den Befund aus Hemer, in dem stand, dass es keine größen- und zahlenmäßige Zunahme der Rundherde gäbe, aber eine Veränderung hinter dem Brustbein. Dieser Arzt hat dann schon in Münster Kontakt aufgenommen und die jetzige Lage mit eingeleitet.

Da Münster unsere Alternativmedizin nicht akzeptierte, hatten sie uns natürlich mit einem ganz fiesen Brief an unser Amtsgericht gedroht, die uns dann das medizinische Sorgerecht nahmen. Bei der eigentlichen Verhandlung nahm dann das Jugendamt für uns Partei und stimmte für uns, als auch unser Verfahrenspfleger. Der medizinische Sachverständige las in der Verhandlung nur stur die COSS-Studie 96 vor und erläuterte diese, die wir sowieso schon kannten. Er war auch der Meinung, daß hier Chirurgen gehört werden müßten.
Trotzdem fällt eine junge Richterin dann so ein Urteil. Im Vorfeld hat sie telefonisch Kontakt mit unseren Rechtsanwälten aufgenommen und ihm wortwörtlich gesagt, sie wüsste nicht, wie sie in diesem Fall entscheiden sollte. Man muß sich dies einmal überlegen. Unser Anwalt war erstaunt, daß eine Richterin so etwas tat. Aber in dieser Zeit kam ja auch noch der Rufmordähnliche Spiegel-Artikel von Herrn Klawitter, der bei dem Beschluß der Richterin beilag und wahrscheinlich den Ausschlag gab. Zur Zeit läuft der Widerspruch und wird dem Amtsgericht diese Woche vorgelegt."
 
     
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