Dieter Kersten - Januar 2006    
 
Eine notwendige Ergänzung von „Schäubles Horrorliste“  
     
 

Der „lupenreine Demokrat Putin“, (Originalton Gerhard Schröder, ehemaliger Bundeskanzler und „Männerfreund“ des russischen Präsidenten), hat in der Duma ein Gesetz beschließen lassen, welches inländischen und ausländischen Nichtregierungsorganisationen (NGO) der Kontrolle einer Sonderbehörde unterstellt. Diese Kontrolle betrifft Finanzen und Inhalt von sozialen, umweltbezogenen und menschenrechtlichen Aktivitäten in der Russischen Föderation. Massaker und Folter, wie z.B. in Tschetschenien, werden der Weltöffentlichkeit nicht mehr bekannt gemacht werden können. Eine Kontrolle von Regierung, Geheimdiensten und Militär ist nicht mehr möglich. Die DEUTSCHE WELLE ist schon seit geraumer Zeit in Rußland nicht mehr zu hören, BBC war für einige Zeit abgeschaltet.

In Polen gibt es in einem Ausbildungszentrum für polnische Spione ein Folterzentrum, welches der CIA schon seit langem offensteht, und nicht erst seitdem in Polen eine nationalistische Regierung unter den Zwillingen Kaczynski besteht. Die Menschenrechte spielen in der Republik Polen eine untergeordnete Rolle. Kein Wunder: das EU-Mitglied Polen orientiert sich stärker nach Washington als nach Brüssel, betrachtet die Vereinigten Staaten als eine Art Schutzmacht gegen die „feindlichen“ Nachbarn Rußland, Deutschland und den Rest Europas. „Wie der Herr, so’s Gescherr“.

Rolf Gössners Beitrag kann ich durch Ausschnitte aus Klaus Köhlers Beitrag > Nicht mit dem Fahrrad < in der Wochenzeitschrift FREITAG vom 16. Dezember 2005 ergänzen: > Die Folter kommt zurück. Am 24. Mai 1945 meldete sich Hitlers Geheimdienst-General Reinhard Gehlen bei der US-Army zwecks weiterer Verwendung. Er hatte kurz vor der Kapitulation eine mehrwöchige Auszeit genommen und sich mit sechs Offizieren und drei Nachrichtenhelferinnen in die verborgene Idylle der Elendsalm zurückgezogen. Dann schlug er sich mit seinen Leuten durch die französischen Linien und hatte den Amerikanern etwas Kostbares anzubieten: ein ganzes Netz von Spionen hinter den sowjetischen Grenzen und Zehntausende von Vernehmungsprotokollen sowjetischer Kriegsgefangener. Daß an Gehlens Papieren Blut klebte, daß die Kriegsgefangenen, die er hatte verhören lassen, gefoltert, ermordet oder dem Hungertod in den Lagern ausgeliefert worden waren, störte nicht. Seine so zustande gekommenen Erkenntnisse waren zu wertvoll: mit 175 voll ausgerüsteten Divisionen stünden die Sowjets bereit zum alsbaldigen Durchmarsch bis zum Atlantik. Da mochte der eigene Geheimdienst sagen, was er wollte, Gehlen glaubte man mehr. Die "Organisation Gehlen" trat in den Dienst der USA, der Kalte Krieg wurde geboren, später entstand aus der in einer einstigen Pullacher SS-Kaserne untergebrachten Organisation der Bundesnachrichtendienst. 1947 wollten die USA auch ein so hervorragendes Instrument haben - Präsident Truman gründete die CIA. ...... < Und bezugnehmend auf die Gegenwart schreibt der Autor einige Absätze weiter > Und Gerhard Schröder selbst, will er tatsächlich weder von Schily noch von Steinmeier informiert gewesen sein? Egal, der kürzlich noch von - sein Rotwein war so gut - deutschen Geistesgrößen für den Friedensnobelpreis vorgeschlagene erste deutsche Kriegskanzler seit 1945 hat Wichtigeres zu tun. Schilys kundiger Vorgänger und ahnungsloser Nachfolger Wolfgang Schäuble will nun nicht erkennen, "was wir zusätzlich hätten tun" können. Denn "Nachrichtendienste müssen arbeitsfähig sein" - das, tatsächlich, ist und bleibt so auch die CIA in diesem Land. Und darum findet Schäuble auch nichts dabei, daß Nachrichtendienste fliegen. Ja, der neue Verfassungsminister eröffnete am Sonntag der Frau Christiansen mit entwaffnender Offenheit: "Sie kommen doch schließlich nicht mit dem Fahrrad um die Welt." Gewiß nicht. Da wußte Schäuble längst, der CIA unterhält sein europäisches Luftkreuz mitten in Deutschland, in Ramstein. Von dort wird das, was es, laut Condoleezza Rice, nicht gibt, in alle Welt geflogen. Denn so beschrieb es der ehemalige CIA-Agent Robert Baer frank und frei: "Wenn jemand hart verhört werden sollte, schickte man ihn nach Jordanien, sollte er gefoltert werden, war Syrien dran. Und wenn jemand ganz verschwinden sollte, war Ägypten der richtige Platz." Schäuble hat recht. Mit Fahrrädern ließ sich dieses Outsourcing nicht bewerkstelligen. <

Am 22. Dezember 2005 meldeten die Nachrichtenagenturen, daß die französische Regierung die Anti-Terror-Gesetze, d.h. die Kontrolle der Bürger, verschärft habe. Wie überall auf dieser Erde werden nicht die Herrschenden kontrolliert sondern der Bürger schikaniert/kontrolliert.

In Spanien, ein bevorzugtes Reiseland der Deutschen, und zwar im Baskenland, foltert die spanische Polizei nach wie vor. Noch wird das nicht als Touristenattraktion angeboten. Was nicht ist kann noch kommen.

 
     
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