Dieter Kersten - Februar 2007

   
 

Splitter aus den Nachrichten

 
     
 

Gewalt „nur zum Zeitvertreib"
„Die Fälle häufen sich, in denen Jugendliche andere verprügeln und erniedrigen und das Ganze mit ihren Handys filmen", berichtet die spanische Zeitung El Pais. Manche werden so brutal mißhandelt, daß sie bleibende Schäden davontragen. Was treibt Jugendliche zu solchen Verbrechen? „Dahinter stecken weder Raub noch Rassismus noch Bandenkonflikte. Sie machen es — und das ist das erschreckend Neue daran — nur zum Zeitvertreib", so die Zeitschrift XL. „Manchmal sind sie betrunken, aber nicht immer", erläutert der Kriminalpsychologe Vicente Garrido. „Allen gemeinsam ist allerdings das fehlende Schuldgefühl."

Pausenlos laufende Fernseher, Verzicht auf gemeinsame Mahlzeiten und sogar die Bau- weise von Kinderwagen (mit Blick nach vorn) behindern die Kommunikation zwischen Eltern und Kindern. Eine Folge ist, daß Schulanfänger, die sich nicht ausdrücken können, „zu Wutanfällen Zuflucht nehmen" (The Independent, Großbritannien).

Tessiner Täter hatten beim Töten "kein schlimmes Gefühl"
Donnerstag, 18. Januar 2007 von AFP
Die beiden Jugendlichen, die am vergangenen Sonnabend im mecklenburgischen Tessin ein argloses Ehepaar erstochen haben, hatten dabei "kein schwieriges, schlimmes Gefühl". Das berichtete die 15-jährige Eyleen am Mittwochabend in der Fernsehsendung Stern-TV. Das Mädchen war von den beiden 17-Jährigen vor der Bluttat als Geisel genommen worden und sollte sie im Auto der Opfer auf der Flucht begleiten.

Nachdem der Wagen nach 50 Metern steckenblieb und von der Polizei umstellt war, hätten die beiden Täter "darüber geredet, daß es ja ganz interessant ist, zu wissen wie es sich anfühlt, einen Menschen zu töten, daß es gar kein schwieriges, schlimmes Gefühl ist, daß es sich ganz leicht angefühlt habe", erzählte das Mädchen.

Die 15-Jährige bestätigte, daß die Jungen am Abend vor der Tat einen brutalen Fantasy-Film gesehen hatten. Anzeichen für den Überfall habe sie aber nicht erkennen können. Kurz vor der Bluttat sei sie auf einem Gang durch das Dorf von den beiden aufgegriffen, gefesselt, geknebelt und in einem Schuppen neben dem späteren Tatort zurückgelassen worden. Sie habe dies für einen Scherz gehalten. Erst nach dem Überfall sei sie von einem der Jungen ins Haus geholt worden. Der 46 Jahre alte Familienvater sei zu dem Zeitpunkt bereits tot gewesen, seine 41 Jahre alte Ehefrau habe noch geatmet.

Die 15-Jährige trat nach eigenen Angaben auf eigenen Wunsch in der Sendung bei Günther Jauch auf, um falsche Behauptungen über sie richtig stellen zu können. So sei sie weder mit einem der Täter noch mit dem Sohn der Opfer enger befreundet gewesen. Eyleen berichtete, sie sei vor der Tat bei einem der mutmaßlichen Täter zuhause gewesen, wo die beiden Jugendlichen den Film "Final Fantasy VII" geschaut hätten. ...

 
     
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