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Liebe Freunde, sehr geehrte Damen und Herren,
wo stecken Osama bin Laden und Mullah Omar? Der so allmächtige CIA, der
über so viele technische Möglichkeiten verfügt, angefangen von der Satellitenüberwachung
bis zur lückenlosen Kontrolle des Telefon-,Funk- und E-Mail-Verkehrs,
soll es nicht schaffen, den Aufenthaltsort der Beiden zu ermitteln? Oder
dürfen sie nicht gefunden werden? Oder sind sie von Anfang an Phantome
gewesen? Oder ist der > allmächtige < CIA auf das Niveau des DDR-Stasi
abgesunken, verbürokratisiert, kraftlos und unfähig, unterschiedliche
Informationen miteinander zu verbinden und nur noch in der Lage, hie und
da große und kleine Schäden anzurichten?
Was für Scheinwelten können zusammenbrechen! Die Verschwörungsapologeten,
die den Schwarzen Hubschrauber des CIA immer über sich kreisen hören,
könnten womöglich feststellen, daß der Flugkörper aus dem Spielzeugkasten
des Nachbarjungen stammt.
Neuerdings wird gemutmaßt, daß Osama bin Laden an seinem Nierenleiden
gestorben ist. Es ist kaum anzunehmen, daß er einsam und verlassen gestorben
ist, wenn überhaupt. Leute in seiner Stellung haben immer Sterbebegleiter.
James Bond und Kara ben Nemsi Effendi alias Old Shatterhand hätten den
Fall Osama bin Laden und Mullah Omar längst gelöst, oder?
Trotz dieser spöttischen Betrachtungsweise - witzig ist die Lage der
Menschheit nicht. Es schält sich immer mehr heraus, daß CIA, FBI und die
us-amerikanischen Streitkräfte am 11. September 2001 ihre schmutzigen
Finger mit in die beiden Türme des World Trade Centers gebohrt haben und
Bush und seine Hinterfrauen und -männer diese menschenmörderische Inszenierung
zu einem theatralischen Beginn eines möglichen 3. Weltkrieges nutzen.
> Von Woche zu Woche wird deutlicher, daß die Reaktion der republikanischen
US-Regierung auf die Anschläge des 11. September die Gefahr eines neuen
Weltkriegs heraufbeschwört; ja, vielleicht ist die Schwelle zu ihm schon
überschritten, seit die palästinensische Autonomiebehörde sich dem Bombenterror
der israelischen Regierung ausgesetzt sieht und die US-Regierung das unterstützt.
Auch die indische Kriegsdrohung gegen Pakistan folgt dem neuartigen Muster,
das die USA vorgegeben haben: Angriff auf Staaten, in denen Terroristen
wohnen. Und sie plant weitere Kriege: Die Gefahr eines Militärschlags
gegen den Irak ist keineswegs ausgeräumt.... < schreibt Michael
Jäger an den Anfang seines Beitrages in der Wochenzeitschrift FREITAG
vom 4. Januar 2002 mit der Überschrift Auf halbem Wege in ein Wellengrab
mit den Unterüberschriften Das europäisch-amerikansiche Verhältnis
- Soll Europa ein Schurkenkontinent werden? Michael Jäger schreibt
u.a. weiter: > ..... Das scheint nun wieder eine absurde Frage
zu sein - ist doch kein Europäer "so böse" wie Saddam. Aber
worin besteht Saddams Bosheit? Bekanntlich darin, daß er Massenvernichtungswaffen
lagert. (Anmerk. D.K. lagern soll !? ) Es ist ebenso bekannt,
daß dies auch die Europäer tun. Die US-Regierung nimmt es ihnen nur deshalb
nicht übel, weil sie sich mit ihnen in ein und dem selben Militärbündnis
befindet. Sie hat sich früher auch mit Saddam im Bündnis befunden und
ihm nichts übel genommen ... Wenn Europa das Bündnis verlassen würde,
fiele auch dieses Argument dahin. Es gibt schon längst fundamentalchristliche
Kreise in den USA, die darauf warten, daß die EU sich in das ultimative
Reich des Bösen verwandelt. So wird in einem apokalyptischen Schmöker
mit Millionenauflage, der 1973 erschienen ist (Hal Lindsay, There's a
New World Coming, Santa Ana California), vorausgesagt, die damaligen Europäischen
Wirtschaftsgemeinschaft werde sich mit Rußland und China, dem Irak und
anderen arabischen Staaten verbünden und rechtzeitig vor der biblischen
Entscheidungsschlacht von Harmaggeddon ins "Berüchtigte Babylon"
verwandelt haben. ..... <
Die Lage der Menschheit ist nicht witzig ... !! Ich plädiere für eine
offene und öffentliche Diskussion und Diplomatie, mit der den Vereinigten
Staaten von Amerika und seinem Präsidenten vermittelt werden muß, daß
das amerikanische kein auserwähltes Volk ist, sondern sich in die Völkerfamilie
einordnen muß. Wird das möglich sein?? Ein Präsident, welcher die Olympischen
Spiele nicht mit dem Satz eröffnet > Ich erkläre die Spiele von
Salt Lake City zur Feier der Olympischen Winterspiele für eröffnet.<,
sondern gegen die Regel die Worte davorsetzt > Stellvertretend
für eine stolze, entschlossene und dankbare Nation < wird das
aber vermutlich nicht verstehen. Braucht er auch nicht: das Olympische
Komitee hat versäumt, die Spiele abzusagen, denn nach der Regel können
die Spiele nicht in einem Land stattfinden, welches sich mit anderen Ländern
im Krieg befindet. George W. Bush hat der Erde den Krieg erklärt, das
hat er mehrfach verkündet. Der Einmarsch der US-Amerikaner mit der Ground
Zero-Flagge, trotz der enormen Verbrennungshitze von 7 000 bis 10 000
Grad Celsius im zusammengestürzten World Trade Center wohlerhalten gefunden,
verstärkt die demonstrierte Verachtung für den Rest der Welt.
Ich will mich mal vorsichtig ausdrücken: in Europa findet langsam, sehr
langsam, zu langsam, eine Götterdämmerung statt. Das ist nicht das Verdienst
von Schröder und Fischer, deren uneingeschränkte Solidarität
den europäischen Partnern von Anfang an suspekt war. Das Verdienst ist
u.a. der us-amerikanischen Arroganz zuzurechnen. Mir wird berichtet, daß
die US-Vertreter auf der 37. Münchener Konferenz über Sicherheitspolitik,
Ende Januar, Anfang Februar, in aller …ffentlichkeit Kriegsminister Scharping
lächerlich gemacht haben, nur weil er Armut, Elend und Unterdrückung zur
Ursache von Terror erklärte. Der K…LNER STADTANZEIGER am 8. Februar bringt
auf Seite 4 einen kleinen Beitrag von Jürgen Möllemann, stellvertretender
FDP-Bundesvorsitzender, mit der Überschrift Mehr Europa, weniger
USA und mit der Unterüberschrift Die EU muß sich im Nahen
Osten stärker ins Spiel bringen. Jürgen Möllemann ist auch Vorsitzender
der Deutsch-Arabischen Gesellschaft und damit fast ein Exot, vielleicht
sogar ein Schurke in der Sichtweise von George W. Bush. Guido Westerwelle,
stolzer FDP-Vorsitzender, trällerte am 6. Februar mit mehr Selbstbewußtsein
gegenüber den Vereinigten Staaten und kritisierte Äußerungen des US-Präsidenten.
Das Info-Radio meldete am 9. Februar Kritik von Fischer an Bush wegen
seiner Rhetorik in Sachen Terrorismus. Schließlich übte
auch noch die gesamte EU- Außenministerkonferenz in der spanischen Stadt
Caceres Kritik an der us-amerikanischen Außenpolitik. Es ist Zeit, die
offene und öffentliche Diskussion und Diplomatie um die Idee einer aktiven
militärischen Neutralität Europas zu erweitern. Das Verb "aktiv"
steht für eine offensive Politik für weltweite Gerechtigkeit und einen
Wohlstandsausgleich der Völker. Das ist ein Thema, über welches wir in
den nächsten Ausgaben des Kommentar-und Informationsbriefes NEUE POLITIK
diskutieren sollten.
Mit freundlichen Grüßen
Dieter Kersten
abgeschlossen am 18. Februar 2002 |
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