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Liebe
Freunde, sehr geehrte Damen und Herren,
angesichts des fast drei Seiten langen Schwergewichtes Iran und Islam
in dieser Ausgabe treibt es mich, Ihre Blicke auf andere, ebenfalls wichtige
Themen, zu lenken. Wenn ich mein (Werbe)Anschreiben für neue Bezieher
durchgehe, dann gibt es Stichworte, an denen ich überprüfen
kann, ob ich den Ansprüchen gerecht werde. Neue
Ordnungsideen steht in diesem Schreiben, von direkter
Demokratie, von neuen Ideen zur Gestaltung der Wirtschaft, von
Wissenschaftskritik, freien Schulen und von
neuer Medizin ist die Rede. Schauen wir mal!
Über die direkte Demokratie finden Sie
etwas auf Seite 6. Das gemeinnützige Unternehmen OMNIBUS, politisch
zugehörig zu Mehr Demokratie e.V. startet eine „Aktion Volksabstimmung!"
und fordert ein bundesweites Abstimmungsrecht. Für mich ist ein solches
Abstimmungsrecht der Einstieg in eine neue demokratische Kultur, die ihre
Ausbildung erst dann erfährt, wenn der Bürger die Chance bekommt,
in politischen Nachbarschaften zu beraten. Von Artur
Mahraun, dem Vater der Nachbarschaftsidee, stammt der Satz Masse
verdirbt, Gemeinschaft erhebt. Er wollte damit sagen, daß
der Wähler als Teil der Masse dem Wahlwerben der Parteien verhältnismäßig
hilflos ausgesetzt ist, wenn er als einzelner Wähler nicht eine Institution
angeboten bekommt, in der er sich mit seinen Nachbarn berät. Die
Nachbarschaftsversammlung soll nicht nur der Beratung dienen, sondern
soll auch eine Institution für Beschlüsse (permanente Volksabstimmung)
sein. Sie finden in der beiliegenden Bestelliste allerhand Literatur von
und über Mahraun, seine Geschichte und seine Ideen. Rufen Sie mich
bitte an, wenn Sie meinen Rat haben wollen, welche Drucksache/ Buch für
Sie in Frage kommt.
Neue Ideen zur Gestaltung der Wirtschaft
kommen unmittelbar in dieser Ausgabe nicht zur Sprache. In der Januar-Ausgabe
hatte ich den Vorschlag von Götz W. Werner bzw. seine Antwort auf
seine Frage Was bringt ein bedingungsloses
Grundeinkommen? veröffentlicht. Götz W. Werner
ist ein Anhänger Rudolf Steiners und er versteht seinen Vorschlag
als eine Weiterentwicklung der Steiner-Ideen (Anthroposophie). Literatur
zu Dr. Rudolf Steiner, Silvio Gesell und Alexander Caspar finden Sie in
der beiliegenden Bestelliste und unter www.neuepolitik.com.
Zur Wissenschaftskritik stelle ich auf Seite 8 Gotthard Barth und eines
seiner Bücher vor. Außerdem finden Sie in der Anlage ein Faltblatt
der Firma LESA. Ich war über 25 Jahre Vorstandsmitglied der inzwischen
aufgelösten WERKSTATT FÜR DEZENTRALE ENERGIEFORSCHUNG e.V. Wir
haben uns in diesem Verein schwerpunktmäßig mit dem 2. Hauptsatz
der Thermodynamik befaßt und zahlreiche Experimente durchgeführt,
um zu beweisen, daß der 2. Hauptsatz nicht alle technischen Möglichkeiten
der Energiewandlung abdeckt. Ein „Kind“ dieser Bemühungen
ist das Projekt der Firma LESA, deren technisch-physikalische Ideen ich
gut finde. Die technischen und kaufmännischen Realisation-Möglichkeiten
habe ich nicht überprüft.
In unserer tagespolitischen Diskussion um die „Rütli-Schule“
in Berlin - Neukölln und die negativen Ergebnissen der internationalen
PISA-Untersuchungen geht ein wenig unter, daß das Konzept Staatsschule
- insgesamt organisatorisch, pädagogisch und inhaltlich einer Qualitäts-Überprüfung
bedarf. Über die freien Schulen wird
wenig gesprochen. Ich bin schon Anfang der 60er Jahre mit den Waldorf-Schul-Ideen
in Kontakt gekommen. Inzwischen gibt es noch eine ganze Reihe von alternativen
Schulkonzepten. Ich bin zwar für eine Schulpflicht, aber auch für
eine Schul-Auswahl-Freiheit.
Ich bin für Freiheit bei der Erhaltung und der Wiederherstellung
von Gesundheit. Die Freiheit bei der Erhaltung von Gesundheit darf nicht
durch Lobbyisten konterkariert werden, die Freiheit so verstehen, daß
sie jederzeit und an jedem Ort hohen Tabakverbrauch (Mißbrauch),
Alkoholverbrauch (Mißbrauch), industrielle Nahrung, Gentechnik und
gar CIA-gesteuerten Drogenhandel (Mißbrauch) durchsetzen können.
Das sind nur einige wenige Beispiele. Es fällt auf, daß viele
Institutionen, deren Pflicht es ist (die u.a. dafür bezahlt werden)
für die Erhaltung von Gesundheit einzutreten, schweigen. Ich bin
für Therapiefreiheit, aber ganz anders, als es offensichtlich die
Mehrheit der an den deutschen Universitäten ausgebildeten Ärzte
verstehen. Therapiefreiheit heißt für viele Ärzte möglichst
viel Technik und viele teure und künstlich hergestellte Arzneimittel.
Ihre Unterstützer sind die Medizingeräte- und Pharmaindustrie,
denn nur diese Ärzte garantieren eine schamlose Ausbeutung. Bundeskanzlerin
Merkel unterstützt diese Ausbeutung, indem sie behauptet, daß
Medizin immer teurer werden muß. Warum? Ärzte müssen schon
an der Universität mit den zahlreichen Naturheilververfahren vertraut
gemacht werden. Diese Naturheilverfahren müssen im Mittelpunkt stehen
und Teil der Prüfungen werden. Sie müssen von den Krankenkassen
bezahlt werden. Außerdem sollten die Krankenkassen veranlaßt
werden, die Leistungen von Heilpraktikern zu bezahlen.
Schauen wir uns mein Anschreiben noch einmal an. Es ist dort von Rohstoffkriegen
die Rede, von Vorherrschaft irgendeines Staates,
von Ideologie, Religion und Frieden die Rede.
Die ersten drei Seiten handeln von diesen Begriffen und ihren Inhalten.
Vielleicht ist es notwendig, daß ich darauf hinweise, daß
ich kein „Kulturkämpfer“ bin, auch wenn mein Beitrag
Mohammed und die Gewalt II. Teil
diesen Eindruck machen sollte. Ich bin überzeugt, daß gläubige
Mohammedaner einen säkularen Staat und die Menschenrechte akzeptieren.
Für die meisten ist das ein langer Lern- und Entwicklungsprozeß.
Das ist das Stichwort für eine positive Nachricht, die Sie wahrscheinlich
schon da und dort gelesen haben, die ich aber trotzdem gerne bringe. Pensionierte
und aktive Generäle in den USA protestieren gegen Krieg und Folter.
Wenn auch die Motive dieser Militärs sehr unterschiedlich sein mögen,
sie sind doch, ich erlaube mir mal eine positive Sicht der Dinge, der
Beginn einer neuen Weltsicht, die wir alle unterstützen sollten.
Lassen Sie mich noch einmal auf den Inhalt dieser Ausgabe zurückkommen.
In meinem Beitrag Europa und der Krieg im
Mittleren Osten entwerfe ich die Szenerie eines „atomaren
Patts“ zwischen dem Iran und Israel. Manchmal muß man den
Teufel mit dem Beelzebub austreiben. Ich bin nachwievor gegen jede Art
von atomaren Anlagen. Es gibt keine friedliche Atomenergie.
Zum allerletzten Schluß: Der Beitrag von Martin Rust ist nach meiner
Meinung ein wichtiger Diskussionsbeitrag, den Sie aufgreifen sollten.
Mit freundlichen Grüßen
Dieter Kersten
( abgeschlossen am 12. Mai 2006)
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