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wird der Schreiber dieser Zeilen am 14. Juni, denn: Pastorentochter und
promovierte Physikerin aus Templin, später Berlin, trifft Zerspanungsfacharbeiter
aus Eisenhüttenstadt, später ebenfalls Berlin. Besser: Angela
"Änschie" Merkel trifft Paul "Paule" van Dyk,
die (zukünftige?) Herrin des Kanzleramts trifft den weltweiten Herrn
der DJ-Kanzel. Beiden hat der Schreiber schon die Hand geschüttelt.
Rahmen der Begegnung ist eine Spezialveranstaltung der CDU zum Musik-
und Medienmarkt. Da werfen sogleich einige Fragen ihre Schatten voraus.
Was wird Angela Merkel sagen? Kann Paul van Dyk überhaupt klar sprechen?
Wird hier der Rhythmus, besser: der Beat, für die Zeit nach dem Wahltag
eingetaktet? Wird "Änschie" harten Techno ("industrial",
"minimal", beides gar?!) tanzen oder sich doch eher nach harmonisch-beruhigenden
Trancemelodien bewegen? Gibt es durch "Paule" vielleicht neue
Visionen für den Staats-"Tresor" (siehe näheres dazu
NP Mai / 2005)? Eines steht jedenfalls fest: Frau Merkel und Herr van
Dyk sind "Könige" in ihrem Bereich und beide sind aus Ostdeutschland.
Da sag' noch einer, die Ostdeutschen seien unterrepräsentiert. Angemessener
Ort für ein vertieftes Treffen wäre dabei für "Könige"
eigentlich die "Royal Suite" des "Adlon" - mittlerweile
geleitet von einem gelernten Koch aus Warnemünde, dessen Karriere
ebenfalls 1990 begann! Er ist dem Schreiber bisher persönlich (noch)
nicht bekannt, aber wir werden die Dinge auf jeden Fall im Auge behalten
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Tja,
was soll ich dazu schreiben? Zu einem Boulevard-Stück, welches, so
scheint es mir, völlig aus dem Rahmen fällt. Es handelt sich
um DREIER von Jens Roselt und ich sah es am 9. April im Renaissance-Theater.
Die Geschichte ist schnell erzählt. Es spielen zwei Männer und
eine Frau in der Kulisse einer Großstadtwohnung in taubenreicher
Gegend. Ein Mann hat dem Anderen, seinem Freund, die Frau ausgespannt.
Es gibt dann das neckische Spielchen: Weiß der Gehörnte das
oder weiß er es nicht? Und da dann nichts weiter passiert in den
75 Minuten Theater, ist der Schluß schnell erzählt: Der Liebhaber
bringt mit Taubengift Freund, Frau und schließlich sich selbst um.
Wie spannend!
Gespielt wird gut, obwohl, ach, nehmen Sie mir es nicht übel, diesmal
so leise gesprochen wurde, wie sonst auf den deutschen Bühnen geschrien
wird. Deshalb habe ich wahrscheinlich so manchen Zynismus akustisch nicht
mitbekommen. Das fernseh-geschädigte Publikum lachte an Stellen,
die ich nicht verstand, wahrscheinlich so oder so nicht. |
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