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(Enrique
Heymann, Buenos Aires, 6. Februar 2006)
Der Rat für Deutsche Rechtschreibeverwirrung unter der tatkräftigen
Führung des HVW (Hauptverwirrer) Dr. Hans Zehetmair (ehemaliger Bayerischer
Staatsminister und z.Zt. Vorsitzender des Rates für deutsche Rechtschreibung)
hat mehrere, ganz moderne und einfallsreiche Ideen zur Reform, zur letzten
oder vorletzten (?) Änderung, veröffentlicht. Die Kultusministerien
der Bundesländer müssen das gutheißen.
Dr. Hans Zehetmair, Ururur .... Enkel des berühmten Dr. Johannes
Nepumok Fürchtegott Gottlieb Zehetmair, Studiengenosse Goethes und
Literaturkritiker, bevor ihn der Olympier die Treppe hinunter warf, nimmt
seine Aufgabe sehr ernst.
Die Deutsche Literatur der Zukunft ist in schweren Wässern. Gar viele,
viele Gedanken werden nicht das Licht der Welt erblicken, weil man nicht
weiß, wie sie geschrieben werden.
Es ist ein Glück, daß diese Reform erst jetzt in Schwung gekommen
ist, und nicht schon im 18./19. Jahrhundert. Denn wir würden nicht
kennen: Goethes Faust, Heines Verse, Schillers Dramen, nichts von Kleist,
Lessing oder Eichendorff ....
Alle diese Verehrungswürdigen wären ihr Leben lang zur Schule
gegangen, um die neue Rechtschreibung zu studieren.
+ + +
(D.K.) Am Montag, den 20. Februar sah
und hörte ich in der TRIBÜNE in Berlin-Charlottenburg >
Für mich soll's rote Rosen regnen <, eine Hommage an
die Schauspielerin, Chanson-Sängerin und Schriftstellerin Hildegard
Knef. Hildegard Knef, am 28. Dezember 1925 geboren und am 1. Februar 2002
gestorben, war eine berühmte und in vielen Kreisen der deutschen
Gesellschaft umstrittene Nachkriegsschauspielerin. In Ulm geboren, wuchs
sie in Berlin-Wilmersdorf auf, ganz in der Nähe der Wohnung meiner
Eltern. Ein Freund von mir kannte den Stiefvater der Knef, einen selbständigen
Schuhmachermeister und die "Frau Meisterin", die Mutter. Das
Bild von Hildegard Knef, welches ich das erste Mal veröffentliche,
hat mein Vater "geschossen". Es muß entweder der Sommer
1952 oder 1953 gewesen sein, als ich mit meinem Vater und seinem Cousin,
meinem Onkel Günter, in Niendorf an der Ostsee war. Ich war 13/14
Jahre alt. Mein Vater und ich gingen am Strand spazieren und plötzlich
rief mein Vater - "da liegt ja die Knef im Liegestuhl". Gentleman,
wie er war, fragte er : "Gnädige Frau, darf ich Sie fotografieren?"
- und sie lachte, wie Sie sehen, in die Kamera.
Das Buch zu dem "musikalisch-seelischen Portrait" über
Hildegard Knef stammt von James Lyons, der auch Regie führte. Grundlage
dieses Buches sind die Lebenserinnerungen der Diva: Der geschenkte
Gaul (1970), Ich brauch Tapetenwechsel (1972),
und Das Urteil (1975) und natürlich auch zahlreiche
Interviews. Der geschenkte Gaul kann ich als Buch in
der beiliegenden Buchliste anbieten. Das Urteil gibt
es nur noch als Audio-CD, die Sie ebenfalls in der Buchliste finden. Ich
brauch Tapetenwechsel wird nicht mehr angeboten. Ich biete dann
noch eine Audio-CD an: So oder So - Hildegard Knef - Theater-solo/Hörspiel.
Für mich soll's rote Rosen regnen ist gut gemachtes
Boulevard-Theater. Schade, daß die Plätze im Zuschauerraum
nur zu Hälfte besetzt waren. Die Regie bediente sich in der Darstellung
des Lebens der Knef eines Tricks, der der Handlung Farbe gibt. Die Knef
als Memoirenschreiberin wird von Hilde, der Darstellerin der jungen Diva,
ergänzt. Beide werfen sich die Handlungsbälle zu. Knef wurde
von Roswitha Benda und Hilde von Jennifer Julia Caron gespielt. Ein Duo
aus Ferdinand von Seebach (am Flügel) und Andreas Henze (am Bass)
begleitete die beiden, gut singenden Schauspielerinnen, musikalisch. Ergänzt
wurden die Erinnerungen der Knef durch Filmsequenzen, z.B. über die
letzten Kriegstage in Berlin und aus ihren
Filmen. |
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