Enrique Heymann,  Buenos Aires
22. Februar 2006/9. März 2006
   
Ereignisse und Jubiläen Ein privater Rückblick  
     
 

Da haben wir zunächst vor 100 Jahren, am 18. April 1906, das Erdbeben in San Francisco, mit einem anschließenden verheerenden Feuer.

Ebenfalls vor 100 Jahren nahm ein weitaus stärkeres politisches Erdbeben Europa:  die französische Dreyfus-Affäre sein Ende. A. Dreyfus war ein französischer Hauptmann jüdischer Abstammung, der 1896 fälschlicherweise der Spionage für das Deutsche Reich beschuldigt wurde. Er wurde zu lebenslängischer Deportation auf die Teufelsinsel Cayenne verurteilt. 1906 wurde Dreyfus endlich für un- schuldig erklärt und trat erstaunlicherweise wieder in die französische Armee ein, die ihn so un- freundlich behandelt hatte. A. Dreyfus wurde zum Major befördert. Der französische Schriftsteller Emile Zola starb vier Jahre vor der Rehabilitation des Majors. San Emile Zola wagte es, in der Affäre Dreyfus für Recht und Gerechtigkeit sein Leben aufs Spiel zu setzten. Ich bin der Meinung, er sollte heilig gesprochen werden.

Vor 150 Jahren, am 17. Februar 1856, starb in Paris in seiner „Matratzengruft“ Heinrich Heine, von dem Nietzsche sagte, daß er das reinste Deutsch sprach und schrieb. Er hatte viele Bewunderer und sehr viele Feinde und hätte er Heinrich von Hein-hausen gehießen und wäre er kein Jude gewesen, dann hätten diese Feinde ihn über den grünen Klee gelobt. Er war Jude und ließ sich taufen. Beides mißfiel der nicht wohlmeinenden Öffentlichkeit. Heine begründete seine Konversion mit den Worten: „Der Taufzettel ist das Entrée Billett zur europäischen Kultur.“ Er sagte auch: „Ich verzeihe meinen Feinden, denn sie stehen so weit unter mir, wie ich, unter Dir, oh mein Gott.“ Er sagte vieles, was nur er ausdrücken konnte.: „Göttingen ist berühmt wegen seiner Würste und Universität“. Heine, von dem Metternich entzückt und entsetzt war, mußte den Seufzer des Gewaltigen hören: “Ich liebe seine Verse, aber, wenn ich ihn erwische, lasse ich ihn erschießen“. Heinrich Heine war ein deutscher Patriot und sagte seine Meinung. Die Lektüre seiner Werke ist noch heute ein köstliches Vergnügen.

Vor 250 Jahren, am 27. Januar 1756, erschien Mozart. Ein Gott, den selbst die Atheisten verehren, stieg auf die Erde herab, die Welt zu entzü-cken, zu begeistern und den Atem zu reinigen.

George Bernard Shaw, einer der klügsten, mutigsten Dramatiker, wurde am 26. Juli 1856 geboren ( vor 150 Jahren).

Mir wäre beinahe entfallen, daß ich, der Autor dieser Zeilen, im Jahre 1906 geboren wurde.

 
     
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