(D.K.) Ich war am 15. Februar im Wintergarten in der Potsdamer Straße von Berlin. Der Wintergarten ist eines der wenigen Varietés, welches aus der Varieté-reichen Zeit der 20er Jahre des vorigen Jahrhunderts übrig geblieben ist. Das Varieté ist eine Bühne mit bunt wechselndem, unterhaltsamem Programm für artistische, tänzerische, akrobatische und musikalische Vorstellungen. Ein Varietéprogramm besteht aus einer kleineren oder größeren Anzahl von Darbietungen, die für die gemeinsame Veranstaltung mosaikartig zusammengesetzt werden, wobei jede für sich eine künstlerisch geschlossene Einheit mit Anfang und Ende bildet.

Der Wintergarten trägt den Namen eines alten Berliner Etablissements, welches in der Friedrichstraße ansässig war und 1944 im Bombenhagel unterging. Beide „Wintergärten“ sind schlecht zu vergleichen. Der alte Wintergarten hatte 3000 Plätze, der neue Wintergarten hat 500 Plätze.

Ich sah und  hörte das Programm Am Rande der Nacht, welches von der Sängerin und Schauspielerin Katharine Mehrling konferiert wurde. Ein gutes Orchester und die exzellenten artistischen und akrobatischen Vorführungen waren äußerst sehenswert. Ich nehme jedoch an, daß, wenn Sie diese Kritik lesen,  dieses Programm schon längst durch ein Neues abgelöst worden ist.
Die Musik war viel zu laut, d.h. die Regulierung der Lautstärke schien  von einem Halb-Tauben zu erfolgen. Ich saß „Rang“. Die Sitzplätze sind so steil angeordnet, daß nur sehr trittsichere und schwindelfreie Menschen die Plätze sicher erreichen können. Bei mir gab es hilfsbereite Menschen, denn ich bin zur Zeit gar nicht trittfest.

Die Vorstellung war gut besucht. Das Publikum war begeistert.