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Erwiesen ist es, daß die großen Güter in Deutschland
trotz allen Zollgesetzen nicht mehr lebensfähig sind. Erwiesen ist
ebenso, daß viele industrielle Einrichtungen und Betriebe bei der
heutigen Lage der Industriewirtschaft lebensunfähig geworden sind.
Trotzdem hat man Milliarden in die lebensunfähigen Wirtschaftsbetriebe
gesteckt.
Die deutsche Arbeitslosigkeit und der damit verbundene wirtschaftliche
Niedergang sind keine Frage der wirtschaftlichen Konjunktur.
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Die Regierung lehnt sich stärker und offensichtlicher als die anderen
an den Götzen Konjunktur an. Es ist vielleicht ihre geschichtliche
Aufgabe, in aller Öffentlichkeit dazutun, daß die rettende
Tat zur Neuordnung der Dinge viel weiter ausholen muß, als das bisher
geschehen ist. Wenn auch die Maßnahmen dieser Regierung zu keinem
Erfolg führen, dann ist die Agrarrevolution eine natürliche
Folge deutscher Entwicklung. Was wir heute erleben, ist der letzte Kampf
derer, die die alte Ordnung erhalten wollen. Mit dem Sturz des Götzen
wird die öffentliche Erörterung über die Rettung Deutschlands
sich in anderen Bahnen bewegen.
Bis heute versucht man die Wirtschaft von oben her anzukurbeln. Dieser
„große Plan“ weist den gegenteiligen Weg. Er fordert
die Ankurbelung von unten her. Nur die Beseitigung der Arbeitslosigkeit
durch die Schaffung zusätzlicher und produktiver Arbeitsplätze
kurbelt die Wirtschaft von unten her an.
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Die Zukunft wird in Deutschland politischen Kräften gehören,
welche sichtbare Beweise dafür erbringen, daß sie die Arbeitslosigkeit
vermindern können und damit den Glauben an deren endgültige
Beseitigung rechtfertigen. Diese Aufgabe kann aber nur durch neue Ideen
erfüllt werden. Es müssen grundsätzlich neue Wege beschritten
werden. Die regierungsseitigen Versprechungen auf baldige Arbeitsbeschaffung
haben ihre Wirkungskraft verloren.
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Massen sammeln und die Probleme lösen, verträgt sich nicht miteinander.
Wer die Probleme lösen will, der muß auch den Mut besitzen,
den Kampf aufzunehmen, der kann nicht allein gefallen, der muß besonders
mit den herrschenden Gewalten zwangsläufig einen Kampf um Sein oder
Nichtsein führen. Man kann nicht das deutsche Volk aus seiner Arbeitslosigkeit
erlösen und die alte wirtschaftliche Ordnung unangetastet aufrecht
erhalten.
Jene Parteien, die mit den alten Machthabern paktiert haben, die mit deren
Geldern, Zeitungen und sonstigen technischen Machtmitteln ihre Macht organisiert
haben, können ihre anhänger nicht zur rettenden revolutionären
Tat führen. Darum sagen sie immer: „Männer machen Geschichte!
Gebt uns Blankowechsel! Gebt uns die Gewalt! Wir werden euch retten!“
Darum weigern sie sich immer, ihre Ideen bekanntzugeben. Sie wissen, daß
die einzige rettende Idee Meinungsverschiedenheiten unter ihren Anhängern
auslösen würde, unter denen ihre Parteigebäude zusammenstürzen
müßten. Was ist die Folge? Die deutsche Revolution bleibt im
Schwebezustand. Darum Schluß mit den Blankowechseln für die
Männer, „die Geschichte machen“ wollen. Schluß
mit der modernen Reklame, die uns immer wieder neue Männer aufzwingen
will, ohne daß diese vorher durch ein klares Bekenntnis ihres Wollens
das Vertrauen rechtfertigen, das sie fordern. Zwingt die Parteien, in
ihrer Stellungnahme zu deutschen Problemen Farbe zu bekennen.
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Ein freies Volk unterwirft sich nicht der tyrannischen Willkür Einzelner.
Es will seinen Willen in die Führung eingeschaltet sehen.
Die allererste und grundlegende Frage ist die, wie das Volk eingeteilt
oder gegliedert wird.
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