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Die
politische Klasse und die tatsächlichen und selbsternannten Wirtschaftsfunktionäre
und Wirtschaftsweisen haben nicht nur Deutschland wirtschaftlich und politisch
an die Wand gefahren, sondern sie tun das auch international. Es häufen
sich die Äußerungen, daß sich das globalisierte Weltwirtschaftssystem
einem Zustand nähert, in dem die nationalen und internationalen Geldmärkte
zu implodieren drohen. Ich schätze, daß bis 75 % aller der
an der Börse gehandelten Werte im Grunde genommen wertlos sind, weil
hinter den Spekulationen null Wirtschaftsleistung steckt. Bei den restlichen
25 % werden die Werte durch die Rohstoffe, die Waren unterschiedlichster
Bearbeitung und durch die Produktionsanlagen abgedeckt, die aber alle
nur dann ihren realen Wert haben, wenn wir, die Menschen, damit arbeiten
können. Wenn überall nur die Gewinne abgeschöpft und im
wesentlichen einem unproduktiven Geldmarkt zugeführt werden, dann
öffnet sich die Schere von Angebot und Nachfrage, Arbeit und Konsum,
immer weiter, bis nichts mehr geht. Alles wird mit höchster krimineller
Intensität weltweit von den wirtschaftlichen und politischen Klassen
betrieben.
Neben den Reichen der Reichsten gieren selbst Angehörige
des Mittelstandes nach immer höheren Zinsen, um dann schließlich
Arbeit und am Ende auch das zinsenträchtige Vermögen zu verlieren.
Die Weltfinanzjongleure erzeugen durch massive Werbung über die Medien
den Eindruck, es könne jeder mit Spekulation und Zinsen zu Wohlstand
kommen. So hat z.B. unsere deutsche politische Klasse die Riester-Rente
erfunden, um zusammen mit anderen finanzpolitischen Tricks dem Volk den
letzten Euro aus den Rippen zu quetschen.
Weltgroßkonzerne und die jeweils nationalen politischen
Klassen haben es geschafft, die Staatsverschuldungen auf so exorbitante
Höhen zu treiben, daß Generationenverträge nur noch Makulatur
sind. Wenn einer Ihrer Angehörigen stirbt, Sie als Erbe eingesetzt
sind, und Sie stellen fest, daß der Erblasser überschuldet
ist, dann werden Sie das Erbe ablehnen. Als Staatsbürger haben Sie
keine Wahl. Sie müssen schon bei der Geburt die Schulden, die eine
politische und wirtschaftliche Klasse veranlaßt hat, übernehmen.
In Deutschland sind alle Parlamentsparteien, auch die PDS, daran beteiligt,
und die WASG ist mitschuldig. Ihre Funktionäre sind der Herkunft
nach meistens "linke" Gewerkschaftsfunktionäre und haben
ihren ganz speziellen Anteil an der wirtschaftlichen und politischen Entwicklung
in der Bundesrepublik Deutschland.
Jemanden, der "reich" ist, oder ein hohes Einkommen
hat, zu rupfen oder zu enteignen, hat etwa die gleiche Qualität,
wie die Ausbeutung der arbeitenden Bürger. Im Extremfall brauchen
wir für den ersten Fall eine Linksdiktatur und für den zweiten
Fall eine Rechtsdiktatur. Die Kollateralschäden in beiden Fällen
sind ungemein hoch, wie wir es im vorigen Jahrhundert erfahren haben.
Den gleichen Unsinn noch einmal zu machen, unter Umständen mit vielleicht
noch schärferen Methoden der Kontrolle und Überwachung, ist
das Dümmste, was bestimmte Kreise in der Bevölkerung und die
politische und wirtschaftliche Klasse machen könnten.
Demonstrationen, Unruhen - vielleicht kann ich sogar
das Wort Revolution verwenden - in Bolivien, durch die Indios, werfen
deutliche Schlaglichter auf die Ausbeutung von Menschen, was eigentlich,
der offiziellen Rhetorik nach, in einer globalisierten Welt, nicht mehr
passieren dürfte. Die Ärmsten der Armen in Bolivien setzen sich
zur Wehr. Ob sie erfolgreich sein werden, das wird die Zukunft zeigen.
Die Neuwahlen in Bolivien gehören zu dieser Zukunft, aber sie sind
nur eine kleine Etappe auf diesem Weg.
Bolivien und Deutschland brauchen neue Formen des sozialen, wirtschaftlichen
und politischen Zusammenlebens. Die Suche nach einer neuen Ordnung und
der unbeugsame Wille, die neue Ordnung auch zu leben, kann nur von unten,
aus den Wurzeln eines Volkes her erfolgen. Schaffen das die Völker
nicht, werden sie auf Dauer nicht überleben. Deshalb ziehe ich meinen
Hut vor den Indios in Bolivien und preise sie uns Deutschen als Vorbild
an. Wir sollten für Arbeitsplätze und den Erhalt und Ausbau
unserer industriellen Ressourcen demonstrieren und nicht (nur) gegen Hartz
IV.
Die Indios in Bolivien demonstrieren auch gegen eine
europäisch-stämmige Oberschicht, die am stärksten von dem
Reichtum ihres Landes profitiert. Wir sollten auch gegen die Privilegierten
unserer Gesellschaft demonstrieren, z.B. gegen die Zinsbezieher und die
Geldspekulanten, gegen die Großbanken, gegen die "Investoren",
die für die so "investierten" Betriebe keine Verantwortung
übernehmen, gegen die Spekulationen mit Grund-und Boden, gegen ein
Beamtenrecht aus musealer-obrigkeitsstaatlicher Zeit, gegen die Aufblähung
des Öffentlichen Dienstes und seiner zunehmenden Kontroll- und Überwachungsfunktionen
über den Bürger, gegen ein selbstgerechtes Justizwesen und veralterten
Gesetzen, gegen zu viele Gesetze und noch vieles mehr. Neuordnung-sideen
gibt es. Wir müssen sie nur diskutieren und einsetzen, manchmal vielleicht
nur als Experiment. Wir müssen unser Schicksal selbst in die Hand
nehmen, so wie es die Indios in Bolivien versuchen.
Auch wir müssen für unsere Freiheit kämpfen.
Schröder spricht übrigens von der Notwendigkeit
eines starken Staates, was "sozialdemokratisch" ist und auf
deutsch heißt: mehr Öffentlicher Dienst und mehr Kontrolle
über den Bürger. In der Gemengelage mit internationalen und
nationalen Problemen heißt das "Linksdiktatur".
CDU/CSU und FDP heißt, daß das Wort Freiheit
zugunsten der Großkonzerne und "Investoren" mißbraucht
wird. Dieser Mißbrauch führt zur Verarmung des Bürgers.
Ist das Volk bockig, dann hilft die "Rechtsdiktatur".
Alles zusammen ist auch möglich. Denkansätze
zu Gestapo, zu Blockwarten, zu Konzentrationslagern gibt es ja heute schon
wieder - siehe auch unser "großes demokratisches Vorbild"
USA. Durch die Vercomputisierung der Gesellschaft ist heute alles möglich.
Am 1. Juli bekam ich eine Email von der "nationalkonservativen"
Wochenzeitschrift JUNGE FREIHEIT, unterzeichnet von Chefredakteur Dieter
Stein, in der er zusammen mit einigen (sehr wenigen) Organisationen zu
einer Demonstration gegen den Abbau der Mauerkreuze auf dem Fremdgrundstück
am Checkpoint Charley aufruft. Eine der Organisationen ist die Republikanische
Partei der USA in Deutschland.. Will diese ausländische
Partei in Deutschland im Trüben fischen, wie weiland der Großvater
ihres jetzigen Präsidenten vor 1933 und danach? Und das mit Hilfe
der JUNGEN FREIHEIT? Akzeptieren die Leser so etwas? |
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