|
Als
mit dem Tod des kinderlosen bayerischen Kurfürsten Karl Theodor am
3. Januar 1777 Österreich und Preußen/ Sachsen sich um den
Besitz Bayerns stritten, kam es zum Bayerischen Erbfolgekrieg (1778-1779)
zwischen diesen beiden damaligen europäischen Großmächten.
Alle Seiten hatten eigentlich keine Lust, sich für die Bayern gegenseitig
totschießen zu lassen, so daß der Krieg "der Kartoffelkrieg"
genannt wurde, weil die preußisch-sächsischen Truppen hauptsächlich
damit beschäftigt waren, im Aufmarschgebiet Böhmen Lebensmittel
zu requirieren. Schließlich kam es zum Friedensschluß, in
dem Bayern fast unversehrt Bayern blieb und die Habsburger es nicht in
ihr Reich einverleiben konnten. Berichten zufolge sollen noch bis in die
20er Jahre des vorigen Jahrhunderts in den Herrgottswinkeln der bayrischen
Bauernhäuser das Bild des preußischen Königs Friedrich
II., genannt Friedrich der Große, gehangen haben, als Dank dafür,
daß er sie, die Bayern, vor den Österreichern bewahrt hat.
Welch eine folgenschwere Tat des sonst so klugen "Alten
Fritzen"? Es wäre uns nicht nur Edmund Stoiber erspart geblieben,
wenn Bayern österreichisch geworden wäre.
Zu den wenigen Gebietsverlusten des Friedens von Teschen
am 13. Mai 1779 gehörte das Innviertel und Braunau.
Ach, Du gütiger Gott, welch ein Segen war dieser
Gebietsverlust für uns. 110 Jahre später wurde ausgerechnet
in diesem Braunau, also in Österreich, Adolf Hitler geboren, der
seine erste Sozialisation in seinem Heimatland Österreich erlebte,
und, o Graus, eine weitere "Sozialisation" in der Hauptstadt
Bayerns, in der "Stadt der Bewegung", München.
Es sei mir die Zwischenbemerkung gestattet: Das nach
1945 so verteufelte Preußen hat in den letzten freien Wahlen 1932
Hitler nicht in Mehrheit gewählt. Die Wähler in Preußen
waren klüger als die Wähler in Bayern und auch nicht so durchtrieben
(verschlagen, abgefeimt), wie die bayrisch sozialisierten Hitler, Strauß,
Pfahls und Stoiber.
Bayern war 1949, im Vergleich mit den anderen deutschen
Ländern, auch im Vergleich mit dem Teil Deutschlands, der "im
Westen" die "Ostzone" genannt wurde, ein wirtschaftlich
rückständiges Land. Es hat aus allen Teilen der alten Bundesrepublik
jahrzehntelang Subventionen erhalten, sonst wäre es heute ein Armenhaus
der Bundesrepublik Deutschland.
München scheint eine besondere Brutstätte politisch-krimineller
Karrieren zu sein.
Über Hitler brauche ich keine Druckerschwärze
mehr verbrauchen. Zu Franz ("Josef") Strauß kann ich einige
Stichworte zu seiner "Karriere" liefern: Starfighter-Affäre
(115 Piloten fanden den Tod), Onkel-Alois-Affäre (Panzerketten),
Fibag/ Kapfinger-Affäre, Spiegel-Affäre, Affäre Dr. Praun/Vera
Brühne. Strauß fiel durch seine wortgewaltigen Reden und Sprüche
auf, aber wenn ich ihn nachträglich mit Herrn Stoiber vergleiche,
dann war Strauß um Lichtjahre intelligenter als Stoiber. Stoiber
war der "Aktentaschenträger" des Herrn Strauß.
Edmund Stoiber, 1978-1983 als Generalsekretär der
CSU unter dem Ministerpräsidenten Franz ("Josef") Strauß
"das blonde Fallbeil" genannt, wurde als Ministerpräsident
Nachfolger seines Parteifreundes Max Streibl, der über die Amigo-Affäre
stürzte. "Inwieweit der aktuelle bayerische Ministerpräsident
Edmund Stoiber in die Affäre verstrickt war, ist umstritten."
(Satz aus Wikipedia - Die freie Ezyklopädie im Internet.)
Natürlich arbeitet Edmund Stoiber bei seinen aktuellen Wahlkampf-Äußerungen,
wie gewohnt, mit gezinkten Karten, wenn er seinem unkritischen Wählervolk
zuruft, daß die neuen Länder jährlich 120 bis 130 Milliarden
Euro Finanzausgleich erhalten. Mal abgesehen davon, daß ich noch
nicht einmal weiß, ob diese Zahlen stimmen - ein Großteil
des Betrages fließt in die alten Länder wieder zurück.
Wir dürfen doch nicht vergessen, daß die Regierung Kohl 1990
den "Wirtschafts-Karren" der alten Bundesrepublik gegen die
Wand gefahren hatte und die wirtschaftliche Scheinblüte der 90er
Jahre den Ausgaben der Deutschen Einheit zuzurechnen ist.
Auch die Polit- und Wirtschaftsberater und viele hohe
Ministerialbeamten der Landesregierungen der neuen Bundesländer stammen
aus den alten Bundesländern, auch aus Bayern. Sie scheinen von der
gleichen schlechten Qualität zu sein, wie es die Politik unter der
Regierung Kohl, seinem Nachfolger und der Landesregierungen der alten
Bundesrepublik war und ist.
Es war ein "Kardinalfehler", die Ostdeutschen
so ohne weiteres in die sozialen Sicherungssysteme mit einzubeziehen.
Die Regierung Kohl, unter Mitwirkung von Stoibers CSU, hat da hundertprozentig
versagt, ebenso bei der sozialen Eingliederung der Russen angeblich deutscher
und auch jüdischer Herkunft. Edmund Stoiber betreibt "Brunnenvergiftung",
wenn er den Sachverhalt nicht ordentlich darstellt. Keine Partei tut das
im übrigen. Die soziale Sicherung unserer Mitbürger aus der
ehemaligen DDR hätte einzig und alleine über das Steueraufkommen
erfolgen müssen.
Ludwig-Holger Pfahls, CSU-Mitglied bis zum Jahr 2000,
1985 bis 1987 Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz
und von 1987 - 1992 Staatssekretär im deutschen Bundesministerium
der Verteidigung unter Verteidigungsminister Wörner im Kabinett
Helmut Kohl, war Staatssekretär-Kollege des jetzigen Bundespräsidenten
Horst Köhler. Pfahls, seit Anfang August d.J. mit dem milden Gerichtsurteil
"Vorteilsannahme" vorbestraft, ist gebürtiger Brandenburger
(1942). Er ist aber in Bayern sozialisiert worden. Ich halte die Affäre
Pfahls, gerade angesichts der Äußerungen von Stoiber, für
so wichtig, daß ich einen Text - nachstehend - dazu abdrucke. Den
letzten Satz des Textes habe ich fett gekennzeichnet, weil ich eine Enttarnung
der Helfer auch für sehr wichtig halte.
Zum Schluß dieser Glosse dokumentiere ich die Äußerungen
des Herrn Edmund Stoiber in Wahlkampf 2005. Für die stilistischen
Entgleisungen des Herrn Stoiber bin ich nicht verantwortlich.:
"Wir leisten jedes Jahr etwa 120 bis 130 Milliarden
Euro Finanzausgleich zur Aufbausituation der neuen Länder. Aber es
darf nicht sein, und das ist der Appell auch an alle Vernünftigen
- es darf nicht sein, daß letztlich die Frustrierten über das
Schicksal Deutschlands bestimmen."
"Bei uns hat die PDS und die WASG - und wie dieses
Gschwerl heißt - überhaupt keine Chance. Wenn es überall
so wäre, hätten wir ja überhaupt keine Probleme. (...)
Nur, meine Damen und Herren, wir haben leider nicht überall so kluge
Bevölkerungsteile wie in Bayern. Und deswegen müssen immer -
die Stärkeren müssen manchmal die Schwächeren ein Stück
mitziehen. Es ist halt einmal so."
"Und ich habe die Leute in Jena und in Eisenach
gefragt: (...) Seid ihr euch bewußt: Ihr habt hier Plakate mit Lafontaine
... Und der Mann, der im Grunde genommen gegen die Wiedervereinigung war,
der verhindern wollte, daß die Ostdeutschen in die sozialen Sicherungssysteme,
in die Rentenversicherung mit einbezogen werden, den feiert ihr jetzt
als Helden? Ja seid ihr denn verrückt geworden? Nur die dümmsten
Kälber wählen ihre Metzger selber! Meine Damen und Herren, weil
ich aber nur auf die eigene Kraft vertraue, sage ich Ihnen: Ich bin mir
nicht ganz sicher, ob alle das auf dem Marktplatz richtig verstanden haben.
In Bayern mit Sicherheit."
|
|