Dieter Kersten - März / April 2006    
 
Mohammed und die Gewalt  
     
 

(D.K.) Alle monotheistischen Religionen sind Gewaltreligionen. Wenn ich von monotheistischen Religionen spreche, dann meine ich den Islam, die jüdische Religion und das Christentum. Alle drei Religionen werden gleichzeitig von den Geistern der unterschiedlichen Aufklärungen wie den unterschiedlichen Ausformungen der Fundamentalismen durchdrungen. Geschichte und Gegenwart geben verwirrende Bilder ab, zumal Religionen immer politisch instrumentalisiert, ich könnte auch schreiben, mißbraucht werden. Wenn sich Religion und Machtpolitik miteinander verbinden, dann haben die beherrschten Völker nichts zu lachen. Alle drei Religionen nehmen für sich in Anspruch, Hort der kollektiven, individuellen und säkularen Freiheiten = der Toleranz zu sein. Alle drei Religionen geben moralische = kulturelle Maßstäbe. Alle drei Religionen jedoch sind, in Verbindung mit der politischen Macht, geistige und soziale Gefängnisse.

Das als Vorrede zu dem Thema Mohammed und die Gewalt. Der Prophet Mohammed, so wie im Islam der Religionsgründer genannt wird, wurde um 570 in Mekka geboren und starb am 8. Juni 632 in Medina.

Der Koran ist die heilige Schrift des Islam, die gemäß dem Glauben der Muslime Gottes wörtliche Offenbarung an Mohammed, vermittelt durch den Erzengel Gabriel, enthält. Er stellt für Muslime das unerschaffene Wort Gottes dar, welchem Folge zu leisten ist.

Eine Leseprobe: Sure 9
Vers 26. Alsdann sandte Allah seine Gegenwart auf seinen Gesandten und auf die Gläubigen nieder und sandte Heerscharen hernieder, die ihr nicht sähet, und strafte die Ungläubigen. Und das ist der Lohn der Ungläubigen.
Vers 27. Alsdann kehrt sich Allah hernach zu wem er will, denn Allah ist verzeihend und barmherzig.

Vers 28. O ihr, die ihr glaubt, siehe, die Götzendiener sind unrein. Drum sollen sie sich nicht nach diesem ihrem Jahr der heiligen Moschee nähern. Und so ihr dadurch Armut befürchtet, so wird euch Allah sicherlich, so er will, aus seinem Überfluß versorgen; siehe, Allah ist wissend und weise.

Vers 29. Kämpfet wider jene von denen, welchen die Schrift gegeben ward (Anmerk. D.K.: das sind Juden und Christen), die nicht glauben an Allah und an den Jüngsten Tag und nicht verwehren, was Allah und sein Gesandter verwehrt haben, und nicht bekennen das Bekenntnis der Wahrheit, bis sie den Tribut aus der Hand (ohne Vermittler) gedemütigt entrichten.

Vers 30. Und es sprechen die Juden: "Esra ist Allahs Sohn (das sprechen die Juden an keiner bekannten Stelle aus).." Und es sprechen die Nazarener: "Der Messias ist Allahs Sohn." Solches ist das Wort ihres Mundes. Sie führen ähnliche Reden wie die Ungläubigen von zuvor. Allah schlag' sie tot! Wie sind sie verstandeslos!

Die Koran-Zitate entnehme ich der Übersetzung des Korans von Max Henning, erschienen bei Philipp Reclam jun., Stuttgart.

Aus meiner Sicht ist der Koran eine Mischung von Friedensgeboten, Gewaltphantasien und moralischen Anleitungen.

Wenn Sie bei Yahoo im Internet den Namen Mohammed eingeben, stoßen Sie u.a. auf die Web-Seite www.latein-pagina. de, die am Goethe-Gymnasium Emmendingen (GGE) entwickelt wurde. Sie finden auf dieser Webseite folgenden Text: > Hier war bis vor kurzem ein Kupferstich von Mohammed zu sehen, wie ihn sich ein Künstler aus dem 17. Jhdt. in Paris vorstellte. In Büchern europäischer Bibliotheken gibt es unzählige Mohammedabbildungen. In Europa ist es nun mal üblich, daß Künstler ihre Vorstellungen z.B. von Gott(vater), dem Gottessohn Jesus, dem Hl. Geist, Maria, den Heiligen oder Religionsstiftern wie Buddha, Konfuzius oder Mohammed bildlich umsetzen. Das gehört zur - heute in Deutschland grundgesetzlich geschützten - Freiheit der Kunst. Doch auch in muslimischen Büchern ist das Gesicht Mohammeds bisweilen abgebildet. So zeigt ein türkisches Manuskript (für den Sultan Shak-Rhokh) aus dem 15. Jhdt. "Das Buch der Himmelfahrt Mohammeds und das Gedächtnisbuch der Heiligen" den Propheten. Nach häufigen Gesprächen mit muslimischen Freunden, auf ihre Bitten hin und als Zeichen interkonfessioneller Toleranz wurde das Bild einstweilen entfernt. <

Das sind keine Freunde, die einen solchen Wunsch äußern, Mohammeds Bild zu entfernen, sondern das sind diejenigen, die nach den häufigen Gesprächen, laut, leise oder in Gedanken rufen Allah schlag' sie tot! - und die es besonders gerne tun, wenn ein verrückter politischer Führer es von ihnen im Namen Allahs fordert.

Im wikipedia-Text über den Koran fand ich folgende Sätze: > Für Johann Wolfgang von Goethe war der Koran ein Buch, "das uns, so oft wir auch daran gehen, immer von neuem anwidert, dann aber anzieht, in Erstaunen setzt und am Ende Verehrung abnötigt." Was ihm nicht gefiel: Die nachgeordnete Stellung der Frau, das Weinverbot und die Anfeindung der Poesie. <

Der Islam bzw. seine Vertreter fordern bei uns Toleranz ein, sind aber vielfach nicht bereit, selber tolerant zu sein.

Dabei hat Mohammed von sich gesagt, daß er ein Mensch unter Menschen ist. Die Vorschrift, Mohammed nicht abzubilden, stammt nicht von ihm.

Ihr mögt von Krieg und Heldentum
so viel und wie ihr wollt verkünden,
nur schweigt von eurem Christentum
gepredigt aus Kanonenschlünden.

Bedürft ihr Proben eures Muts,
so schlagt euch wie die Heiden weiland,
vergießt so viel ihr müßt des Bluts,
nur redet nicht dabei vom Heiland.

Noch gläubig schlägt das Türkenheer
die Schlacht zum Ruhme seines Allah,
wir haben keinen Odin mehr,
tot sind die Götter der Walhalla.

Seid was ihr wollt, doch ganz und frei,
auf dieser Seite wie auf jener,
verhaßt ist mir die Heuchelei
der kriegerischen Nazarener.

Friedrich von Bodenstedt (1819-1892)

Der Islam ist gleich zu Anfang mit Feuer und Schwert verbreitet worden. Kaum hatte Mohammed etwa um das Jahr 622 in Medina einige Anhänger gesammelt, überfiel er Karawanen und raubte sie im Namen Allahs aus. 624 kam es zu einem bedeutenden Sieg Mekkas über die gewaltige Streitmacht Mohammeds bei Badr, während Mekkas Angriffe auf Medina in den Schlachten von Uhud (625) und Ditch (627) von Mohammed zurückgeschlagen wurden. Mohammeds wachsender Ruhm führte dazu, daß immer häufiger Abkommen mit den benachbarten Stämmen geschlossen wurden, die den Islam anerkannten. 628 kam es schließlich zum Abkommen von Al-Hudaybiyya mit den Mekkanern, das zur Gleichstellung der Gemeinschaft Mohammeds mit der Mekkas führte. 630 gelang es ihm dann, Mekka widerstandslos einzunehmen, wodurch die Kaaba, die sich bereits zum zentralen Heiligtum des Islam entwickelt hatte, den Muslimen zugänglich wurde. Mohammed erklärt Mekka zur heiligen Stadt.

Von Anfang an waren im Islam weltliche und religiöse Macht eng miteinander verbunden. Machtkämpfe waren die Folge, aus denen Sunniten und Schiiten hervorgingen. Die Teilung war keine Folge geistig-religiöser Entwicklungen, sondern Folge eines "Familienstreites", der bis heute nicht beigelegt ist.

Der Islam ist kein Hort des Friedens und der Freiheit, so wie es gerne Islam-Vertreter in Deutschland darstellen wollen. Für Frieden und Freiheit müssen sie - wir alle - noch sehr viel tun.

Wenn Sie Google Das Gesicht Mohammeds eingeben, dann stoßen Sie bei wikipedia auf die unglaubliche Geschichte der Karikaturen, die im Oktober 2005 in der dänischen Zeitung JYLLANDS POSTEN veröffentlicht wurden und die in der letzten Zeit für Aufregung gesorgt haben. Ich dokumentiere einen kleinen Teil des Textes: > In den Zeichnungen wurde Mohammed unter anderem mit einer Bombe mit brennender Lunte auf seinem Turban oder als Himmelshüter, der Selbstmordattentätern den Zutritt mit den Worten: "Halt! Uns sind die Jungfrauen ausgegangen" verwehrt, dargestellt. Unter den zwölf Karikaturen gibt es allerdings auch einige, die den Propheten nicht explizit bildlich darstellen oder eher abstrakt gestaltet sind. Der Karikaturist Lars Refn brachte sogar eine versteckte Botschaft auf seiner Zeichnung unter: Die Karikatur zeigt einen südländisch aussehenden Schüler mit der Unterschrift "Mohammed Valbyskole 7A". Er steht vor einer Tafel, auf der in Persisch geschrieben steht: "Die Redaktion von Jyllands Posten ist eine Bande reaktionärer Provokateure". Es ist unklar, ob sich die Redaktion der Bedeutung des Tafel-Textes bewußt war, als sie die Zeichnung abdruckte. Die Karikaturen wurden vom Kulturchef der Zeitung bei den Zeichnern extra in Auftrag gegeben. Ursprünglich war nach Angaben der Redaktion von Jyllands Posten diese Aktion dazu gedacht, um zu prüfen, wie viel Selbstzensur sich dänische Künstler mit Blick auf den Islam auferlegen würden, nachdem der dänische Kinderbuchautor Kåre Bluitgen keinen Zeichner für sein Buch "Der Koran und das Leben des Propheten Mohammed" ("Koranen og profeten Muhammeds liv", Januar 2006) fand, der mit seinem Namen dafür stehen wollte. Das Buch verzeichnet neben dem Autor einen anonymen Illustrator. 40 dänische Karikaturisten wurden angesprochen, wovon sich zwölf bereit erklärten, etwas beizutragen. Zwei der Karikaturen spielen direkt auf Bluitgen an, indem sie ihn mit Turban abbilden - anstatt Mohammed, wie von der Zeitung beabsichtigt. Sie kritisieren die Kampagne von Jyllands Posten indirekt als PR-Gag für das Buch. Westergaard, der Künstler, der den Propheten Mohammed mit einer Bombe und brennender Zündschnur im Turban karikierte, soll laut Presseberichten gesagt haben, zu seiner Karikatur hätte ihn der internationale Terrorismus inspiriert, "der seine geistige Munition aus dem Islam bezieht", und sie sei "ein Protest dagegen, daß wir bei der Meinungs- und Pressefreiheit vielleicht eine Doppelmoral haben werden". In einem von dänischen Imamen unter Führung von Akhmad Akkari für eine Reise nach Ägypten und dem Libanon angefertigten 42-seitigen Dossier, welches Vertretern der Arabischen Liga überreicht wurde, werden drei zusätzliche Abbildungen aufgeführt, die als besonders beleidigend empfunden wurden, von der Zeitung aber weder in Auftrag gegeben noch veröffentlicht wurden. In einer Zeichnung wird Mohammed durch einen Schriftzug als pädophiler Dämon verunglimpft, ein verfremdetes Agenturfoto eines Mannes mit Schweinenase vor einem Mikrophon soll den Propheten darstellen, und eine Fotomontage zeigt einen betenden Moslem, den von hinten ein Hund besteigt. Bei dem verfremdeten Foto, welches Mohammed mit Schweinenase darstellen solle, handelt es sich um keine mit Mohammed in Zusammenhang stehende Darstellung:

"Das Farbfoto des AP-Fotografen Bob Edme zeigt
den Franzosen Jaques Barrot, der sich ein Schwei-
neohr aus Plastik angelegt und eine kleine
Schweinsnase über die Nase gezogen hat. Vor
ihm ist ein Mikrofon zu sehen, wie auf der an-
geblichen Mohammed-Karikatur. Das Bild wur-
de am 15. August 2005 in der französischen Ort-
schaft Trie-sur-Baise aufgenommen und ist bis
heute als Reportage über einen "Schweine-
quieken-Wettbewerb" unter der Internetadres-
se zu sehen."

Nach Angaben der Imame seien diese Abbildungen anonyme Zuschriften an empörte muslimische Leserbriefschreiber der Jyllands Posten. Das gefälschte Agenturfoto soll den dänischen Muslimen in höhnischer Absicht anonym als Mohammed-Darstellung zugeschickt worden sein, sagte Akhmad Akkari. Zu den ursprünglichen 12 Mohammed-Karikaturen seien sie hinzugefügt worden "um einen Einblick in die hasserfüllte Stimmung gegen Moslems in Dänemark" zu ermöglichen, so Akhmad Akkari am 6. Februar 2006 gegenüber "Brussels Journal". Der Imam an der Spitze der Delegation, Ahmed Abdel Rahman Abu Laban, hatte sich schon im August 2005 nach Angaben der Washington Post entsprechend geäußert: "Die Dänen fürchten, im größeren europäischen Ozean zu verschwinden. Sie ließen dafür die Immigranten den Preis bezahlen. Moslems machten sie zu ihren Sündenböcken." <

Unsere europäische Gier nach wirtschaftlichem Wachstum und nach einem, gegenüber der Mehrheitsbevölkerung der Erde, ungerechtfertigten, überbordenden Wohlstand hat uns alle in die Zeit vor die europäische Aufklärung zurückversetzt. Auch die dänischen Imame, die ja bewußt in einem Land leben, von dem sie wissen, daß es eine ganz andere Tradition und Kultur hat, als ihre Herkunftsländer, haben unangemessen gehandelt. Sie haben den Konflikt nach außen getragen, anstatt ihn in Dänemark zu lösen. Sie sind vermutlich der Meinung, daß ein europäisches Volk von außen unter Druck gesetzt werden muß, islamische Vorstellungen anzunehmen. Da die Prosteste in islamischen Ländern mit wirtschaftlichen Saktionen einhergingen, schreibe ich hier von Erpressungs-Methoden übelster Art.

Der "Karikaturenstreit" hatte noch andere merkwürdige Begleiterscheinungen. Da wußten mit einem Mal die Bewohner pakistanischer Slums, wo Dänemark liegt und wie die Dänische Fahne, die sie verbrannten, aussieht. Dabei müssen alle vorher Dänemark-Fans gewesen sein, denn die Fahne Dänemarks war in großer Zahl vorhanden.

In Saudi-Arabien, deren Herrscher die Hüter Mekkas sind, droht jedem Bürger, der zum Christentum übertritt, die Hinrichtung. Bibel und Kreuz sind nicht erlaubt und werden Geschäftsreisenden und Touristen an der Grenze abgenommen. Bei uns in Deutschland darf der Koran gedruckt werden und der Halbmond überall gezeigt werden. Die muslimischen Gemeiden dürfen missionieren, wo auch immer sie wollen. Sie dürfen, wie in Berlin geschehen, bei dem Bau einer Moschee gegen die Bauordnungen verstoßen. Sie sind ja Muslime, die eines besonderen Schutzes bedürfen. Wird das bezweifelt, holen Deutsche gegen Deutsche die Faschisuskeule aus dem Sack.
 
     
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