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Zwangsheirat
und Ehrenmord sind zwar in den muslimischen Ländern weit verbreitet,
aber von dem Heiligen Buch des Islam, dem Koran, nicht gedeckt. Wir dürfen
auch nicht vergessen, daß die immer wieder zitierte Scharia Menschenwerk
ist. Sie soll zwar aus dem „Wort Gottes“, dem Koran, heraus
entwickelt worden sein, sie enthält jedoch Stammes- und Lobbyisten-Geschwätz
aus den Jahrhunderten. In ihr finden sich die unterschiedlichen islamischen
Gesellschaften und ihre Vorgeschichten wieder. Gegen die Zwangsheirat
scheint es ganz energische Worte des Propheten Mohammed zu geben (in der
Hadith - ich habe es noch nicht gelesen), über den Ehrenmord habe
ich im Koran nichts gefunden. Zwangsheirat und Ehrenmord stammen aus archaischer,
aus vorislamischer Zeit. Erstaunlich, wie lange sich diese menschenrechtsverletzenden
„Kulturgüter“ gehalten haben, übrigens auch bei
„Christen“. Wenn wir in unserem „christlichen“
Europa, mit Recht, Zwangsheirat und Ehrenmord verurteilen, dann müssen
wir wissen, daß noch heute in Teilen der christlichen Gesellschaften
dieser Erde deutliche Reste dieser abartigen Praktiken „gepflegt“
werden.
Ich verstehe und teile die Empörung vieler Menschen aller Glaubensrichtungen
und Ethnien über das Urteil vom 13. April im Prozeß gegen die
Mörder der Türkin Hatin Sürücü in Berlin. Der
Haupttäter, der jüngste Bruder des Opfers, ist zu einer Jugendstrafe
von neun Jahren und drei Monaten verurteilt, seine beiden älteren
Brüder sind freigesprochen worden. Es ist sehr sicher, daß
der Ehrenmord unter den drei Brüdern verabredet war, möglicherweise
auch mit dem Vater. Mindestens alle drei Brüder gehören hinter
Gitter. Leider gibt es in unserem Rechtssystem keine Elternhaftung. Die
Feigheit des deutschen Richters Michael Degreif und unser heruntergekommenes
Rechtssystem verhöhnen das Opfer.
In der Osterausgabe der BERLINER ZEITUNG vom 15./16./17. April wird auf
der 2. Seite - Tagesthema - über den Prozeß berichtet. Der
Bericht trägt die Überschrift > Tochter tot, Sohn
im Gefängnis, Familie glücklich <. Ein Foto ist
unterschrieben mit > Ungebremste Freude bei der Familie Sürücü:
Eine Schwester der Ermordeten umarmt Verteidiger Heinz Müller
<. Alles ist so gelaufen, wie es die Familie Sürücü
erhofft bzw. erwartet hat. Man kann sich auf die deutsche Justiz verlassen.
Mörder und Mittäter bekommen mildernde Umstände.
Wie ich den Nachrichten entnehme, hat die Familie Sürücü
das Sorgerecht für den inzwischen sechsjährigen Jungen der Ermordeten
beantragt. Vielleicht sind die deutschen Behörden und die dahinterstehenden
Politiker jetzt so sensibilisiert, daß sie dem nun nicht mehr zustimmen.
Wenn wir in den nächsten Jahren die Nachrichten aufmerksam verfolgen,
werden wir nach drei Jahren eine „frühzeitige Entlassung“
des Täters „wegen guter Führung“ erleben. Er wird
dann eine Türkin „zwangsheiraten“, Kinder zeugen, und
über Hartz IV den Steuerzahler in Deutschland belasten - und damit
auch seine sehr fleißigen türkischen Landsleute in Deutschland.
Wenn wir nicht aufpassen, wird er den Sohn der von ihm ermordeten Schwester
erziehen.
Wir können und wollen nicht die Probleme anderer Länder bei
uns, in unserem Land, lösen. Sie müssen da gelöst werden,
wo sie entstanden sind.
Deshalb finde ich in diesem Fall die Aufforderung des Berliner Innensenators
Körting an die Familie des Mörders richtig, Deutschland zu verlassen.
Daß ich mich hierbei persönlich und für den Kommentar-
und Informationsbrief NEUE POLITIK auf einer Gradwanderung zwischen der
von mir immer wieder verkündeten Freiheit und der oftmals willkürlichen
staatlichen Macht befinde, ist mir klar. Deshalb rufe ich auch nicht nach
neuen Gesetzen, um nicht einer verknöcherten, kaum kontrollierbaren,
vielfach menschenfeindlichen und ungebildeten (deutschen) Bürokratie
noch mehr „Werkzeug“ in die Hand zu geben, Menschen aus fremden
Ländern und Kulturen zu drangsalieren (zu diskriminieren). Viel eher
sollten wir für alle Beteiligten Bildung anbieten und zur Verpflichtung
machen.
Mein Beitrag > Mohammed und die Gewalt < in der
Ausgabe März/April d.J. hat durchweg positive Reaktionen (mündlich)
gehabt. Die einzige Zuschrift direkt zu diesem Beitrag war negativ. Dieter
Schütt, PF 501722, 22717 Hamburg, Herausgeber der Zeitschrift DER
FUNKE, hat mir eine Postkarte mit folgendem Inhalt geschickt:
Lieber Dieter Kersten,
Warum im Chor mit den Kriegshetzern gegen den Islam? Es sollte doch nicht
so negativ über Mohammed geschrieben werden, der ein Revolutionär
gegen Kirche + für die Armen und Unterdrückten war.
Freundlichst Dieter Schütt
Dieter Schütt hat mich extra gebeten, daß ich seinen Leserbrief
veröffentliche, was ich hiermit tue. Ein wenig „Volkes Stimme“
ist der Inhalt dieser Karte schon, wenn ich die Multikulti-Freunde und
die Gegner der „Bush-Kriege“ als „Volk“ in einen
Topf werfe. Nur - die Grundlagen von vermeintlich edler Gesinnung sind
falsch.
Mohammed war kein Revolutionär, schon gar nicht gegenüber einer
christlichen Kirche. Der Überlieferung nach ist Mohammed auf seinen
Geschäftsreisen nie über Damaskus hinausgekommen. Von den Christen
und ihren Lehren wußte er nur über christliche Sklaven und
freien christlichen Bewohnern der Oasen und Orte, die er bereiste und
später gewaltsam eroberte. In Rom gab es zwar schon die unselige
Machtallianz zwischen Staat und Kirche, aber davon hatte er keine Ahnung.
Auch im Koran ist darüber nichts zu lesen. Diese Machtallianz zwischen
Staat und Religion hätte er auch nie kritisiert, da sie von vornherein
Teil seiner eigenen Religionsstiftung ist.
Mohammed war ein Machtmensch, der von Anfang an die Religion für
Herrschaft benutzte. Mohammed hat die Gläubigen ganz schnell auf
das Schlachtfeld geführt. Seine direkten Nachfolger, die Kalifen,
taten das Gleiche. Der Reichtum, den sie raubten, wurde keinesfalls an
die Armen und Unterdrückten weitergegeben. Auch in der Gegenwart
könnten die Reichtümer aus der Ölförderung an die
islamischen Völker verteilt werden. Es geschieht aber nur teilweise
und erreicht - sehr nationalistisch - nur einen Teil der Menschen, die
in den Öl-Förderstaaten leben. Nirgendwo ist die Allianz zwischen
Glauben und autoritärer Staatsmacht so eng, wie in den islamischen
Ländern.
Ich bin gegen jeden Krieg, das ist bekannt. Es gibt keinen gerechten Krieg.
Deshalb singe ich auch nicht im Chor mit den Kriegshetzern. Den „Krieg
gegen den Islam“ propagieren die „christlichen Fundamentalisten“
um den amerikanischen Präsidenten Bush und einige politische Ableger
in Europa, wie zum Beispiel die Bundeskanzlerin Merkel. Der „Krieg
gegen den Islam“ soll das propagandistische Feigenblatt für
Rohstoffkriege sein. Ich habe nichts gemein mit diesen Kriegshetzern,
aber ich lasse mir auch nicht den kritischen Blick auf die Person Mohammed
und den Islam nehmen.
Der Inhalt des Korans ist sehr widersprüchlich. Auf der einen Seite
wird des öfteren und sehr barsch zum bedingungslosen Kampf (Töten)
gegen die Ungläubigen aufgerufen, auf der anderen Seite gibt es im
Koran auch Stellen, wo Allah alle Menschen mahnt, den Frieden und die
Rechte aller Menschen auf gegenseitige Achtung einzuhalten. Es gibt islamische
Theologen, Imame und Religionsschulen, die besonders diese positive Lehren
herausarbeiten und zur allgemeinen Richtschnur machen wollen. Nicht umsonst
werden die Toleranz und die kulturellen Leistungen der islamischen Mauren
in Südspanien (711-1492) immer wieder gewürdigt.
Religionen haben unsere Kulturen auf dieser Erde mitgeformt und sind somit
aus der politischen Geschichte aller Staaten nicht herauszuhalten. Religionen
waren fast überall lange Zeit die politischen „Bestimmer“.
Jetzt sollten sie nur noch moralische Instanz sein. „Thron“
und „Altar“ sind auseinander zu halten. Diese notwendige Trennung
bei uns ist Teil von Freiheit und Demokratie.
Wir sollten aufhören, irgendwelchen pseudo-religiösen Idolen
oder Mythen hinterher zu rennen. Eine kühle Analyse von Tatsachen
bringt uns sehr schnell in die Wirklichkeit zurück.
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