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(D.K.) Der nachfolgende Text ist ein (langer) Auszug aus einem Artikel von Günter Albert Ulmer, den ich in der Zeitschrift MATRIX 3000, Ausgabe Juni 2008 fand. Günter Albert Ulmer ist Herausgeber der Waerland-Monatshefte.
Klima-Auswirkungen von Krypton-85
In jedem Atomkraftwerk, spätestens bei der Wiederaufbereitung oder Konditionierung von Atom-Müll, wird das radioaktive Edelgas Krypton-85 frei. Die Konzentration von Krypton-85 in der Erdatmosphäre hat in den letzten Jahren durch die Atomspaltung gravierend zugenommen. Sie war noch nie so hoch wie heute.
Greenpeace hat über einer Anlage in Luftproben in Höhen zwischen 60 und 120 Metern mehr als 90.000 Becquerel pro Kubikmeter an Krypton-85 gemessen (normal seien 1-2 Becquerel pro Kubikmeter). Krypton-85 wirkt sich intensiv auf das Klima aus, wird aber kaum beachtet oder erwähnt.
Helga Linsler schreibt über Krypton-85: „Das radioaktive Edelgas Krypton-85, ein Produkt der Kernspaltung, ionisiert die Luft unter allen radioaktiven Stoffen am intensivsten. Einmal freigesetzt, bleibt Krypton-85 so lange in der Atmosphäre, bis es innerhalb eines Zeitraumes von 110 Jahren auf ein Promill zerfällt. Es löst sich in den Meeren nur gering - etwa 15 mal weniger als CO ".
Der Physiker Dr. Roland Kollert, Bremen, hat Studien zu den Auswirkungen von Krypton-85 durchgeführt: „Ein Krypton-85-spezifischer, durch Atomenergie verursachter Treibhauseffekt und anders geartete Störungen von Klima und Wetter sind möglich, wenn die Konzentration von Krypton in der Atmosphäre weiter steigt. Es wird zum Risiko für unser Klima“.
Krypton-85 ist zu 99,59 Prozent ein Beta-Strahler mit einer 56.000-fachen Energie eines Lichtquants der solaren UV-Strahlung. Dieser erzeugt 7.800 lonenpaare (an denen sich Eiskristalle bilden können). Die hochenergetisch ionisierende Strahlung von Krypton-85 erzeugt luftchemisch neue Produkte und setzt bei gleicher Strahlungsintensität eine höhere Produktmenge um als Sonnenlicht. Durch den Beta-Strahler Krypton-85 werden die elektrischen Verhältnisse der Erdatmosphäre verändert, und damit wird eine wesentliche Grundlage von Wettergeschehen und Klima bedroht. Durch die Ionisierung der Luftmoleküle steigt die Leitfähigkeit der Luft; das elektrische Feld der Erdatmosphäre zwischen Ionosphäre und dem Erdboden wird geschwächt. Es muß befürchtet werden, daß die natürliche Wolkenbildung und die Gewittertätigkeit beeinträchtigt werden und die Verteilung von Niederschlägen sich weltweit verändern wird. Änderungen können sich beim Gefrierpunkt und Taupunkt von Wolkenwasser ergeben, beim Zustandekommen von Graupel und Hagel und eine globale Zunahme der Blitzhäufigkeit.
Eisbrocken aus der Stratosphäre
Spanische Wissenschaftler vom CSIC haben festgestellt, daß Eisbrocken aus der Stratosphäre gekommen sind, d.h. aus der zwischen 11 und 50 km hoch gelegenen Schicht. Solche Eisbrocken fielen auf die Dörfer Andalusiens, Valencias und Murcias. Die Eisbrocken seien „seltsame Gefrierprozesse in der Stratosphäre". Am 13. April 2000 fielen Riesen-Eisklumpen auf Königswinter, rund 100 km westlich von Wien. Manche glaubten, sie kämen von Flugzeugen, aber solche Vereisungen sind aus aerodynamischer Sicht nicht zu erwarten. Erst ganz wenige Meteorologen nehmen die Phänomene mittlerweile ernst. Der spanische Geologe Jesus Martinez-Frias weist darauf hin, daß solche Phänomene auf die zunehmende Klimaerwärmung zurückzuführen sind.
In Villingen-Schwenningen, Trossingen und Umgebung (Baden-Württemberg) sorgte ein Hagelunwetter von etwa 20 Minuten mit tennisballgroßen Hagelkörnern für Tausende schwer beschädigter PKWs, 1800 teilweise komplett zerstörten Dächern von etwa 33.000 Anwohnern. Es entstand ein Schaden von mehr als 150 Millionen Euro. Über 100 Personen wurden verletzt. Auch hier stellt sich die Frage nach den Ursachen.
Nach Professor Dr. Sternglass, New York, „passiert kosmische Strahlung die dünnen Eiskristallwolken. Dagegen aber lagert sich Krypton-85 an die Kristalle an und wird gelöst. Es fördert die Bildung vieler kleinster Eiskristalle. Es schafft das Klima für die Zerstörung des Ozons durch FCKW. Die Atomindustrie ist also mitverantwortlich für das Ozonloch in der Stratosphäre. Es kann ein Zusammenbruch des luftelektrischen Feldes mit Folgen für Klima und Wetter nach sich ziehen, es kann sich ein radioaktiver Treibhauseffekt ergeben." Prof. Sternglass fiel auf, daß die Ozonkonzentration in den hohen Schichten der Erdatmosphäre speziell immer dann abnahm, wenn besonders viel radioaktives Edelgas Kypton-85 freigesetzt wurde. Er fuhr fort:
„Die Beweislage im Hinblick auf eine Verbindung zwischen der Freisetzung von radioaktiven Zerfallsprodukten in die Atmosphäre und der Abnahme der Ozonschicht scheint also in den letzten Jahren deutlich besser geworden zu sein. Natürlich ist unabhängige Forschung nötig, um diese Hypothese weiter zu untermauern. Staatlich geförderte Forscher in den Atomstaaten werden solche Versuche wohl nicht unternehmen, deshalb müssen andere Wege gefunden werden, zum Beispiel die Unterstützung von Wissenschaftlern in neutralen Ländern wie Norwegen oder Österreich. Aber die Hypothese einfach von der Hand zu weisen und damit die Forschung nicht weiterzutreiben, ist einfach unverzeihlich und zeigt nur, in welchem Ausmaß diejenigen Gebiete der Wissenschaft, die mit dem Atomproblem zu tun haben, in den vergangenen 50 Jahren mit amtlich unterstützter Täuschung und Vertuschung korrumpiert worden sind. Das hat bereits Millionen von Unbeteiligten das Leben gekostet."
„Die Schadwetter werden zunehmen", prognostiziert Prof. Kollert, „als Wirkung von Krypton-85. Die Verweildauer und das Inventar von Wasserdampf, dem wirksamsten Treibhausgas in der Atmosphäre, nehmen treibhauswirksam zu, das heißt, die Erdatmosphäre erwärmt sich. Veränderungen von Niederschlagsart und -mengen mit ungewissen Folgen für Wetter und Klima werden unter anderem durch Änderungen beim Gefrier- und Taupunkt des Wolkenwassers verursacht. Die Blitzhäufigkeit und die Blitzstärke nehmen zu, mit der Folge stärkerer Unwetter und häufigerer Waldbrände. Mehr Kondensationskeime beziehungsweise Trübungspartikel beeinträchtigen die Klimaeigenschaften der unteren Atmosphäre für Wolkenbildung und Wärmeabsorption."
Gesundheitsschäden durch Krypton-85
Bei der Betrachtung von Kryptron-85 sollte auch berücksichtigt werden, welche Schadwirkungen es als radioaktiver Beta-Strahler auf die Gesundheit der Menschen hat.
Gerade die von Krypton-85 ausgehende ionisierende Beta-Strahlung kann sich im Körper anreichern. Sie dringt in den Körper durch die Bronchien in die Lungen ein. Da die Strahlung sehr gut fettlöslich ist, kann sie sich in den Fettgeweben und in den Körperflüssigkeiten speichern und die innere Radioaktivität erhöhen. Dadurch können Körperzellen beschädigt und Organe angegriffen werden. Es kann eine Ionisierung von Biomolekülen erfolgen, wodurch einschlägige biochemische Bindungen zerbrechen, die den Chemismus der Zellen verändern, was dann zu Krankheiten und Erbschäden führen kann.
Wir scheinen also vor der Wahl zwischen dem Restrisiko einer beherrschbaren Kernenergie und dem angeblichen Hundertprozent-Risiko einer nicht mehr beherrschbaren, das globale Gleichgewicht gefährdenden Energiegewinnung durch fossile Brennstoffe zu stehen.
Das heutige Atom-Energiesystem kann aber das Klima nicht schützen. Eine erfolgreiche Gegenstrategie muß auch auf die Einbindung erneuerbarer Energien der kommunalen und industriellen Kraft-Wärme-Kopplung und so auf Effizienz-Technologien setzen, um den Einsatz nicht notwendiger fossiler Brennstoffe zu vermeiden.
Außerdem gibt es bis heute auf der ganzen Welt noch kein sicheres Endlager für hochradioaktiven Atommüll. In Japan steht der größte Atomkraftwerkskomplex mit sieben Reaktorblöcken direkt auf einer Verwerfung. Das Erdbeben am 15. Juli 2007 hatte die Stärke von 6,8, doch bei der Planung wurde das Atomkraftwerk nur für 6,5 ausgelegt.
Wenn die Atomenergie weiter ausgebaut würde, könnte das Krypton-85 schon in naher Zukunft der Tropfen sein, der das Faß zum Überlaufen bringt und das Klima vollends kippen läßt. Nach Prof. Dr. Buchner „ist Krypton-85 eines der schädlichsten Klimagifte." |
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