Dieter Kersten - November / Dezember 2012

   
 
„Dies ist eine Einladung „nach § 59 Zweites Buch Sozialgesetzbuch
(SGB II) in Verbindung mit
§ 209 Abs. 1 Drittes Buch Sozialgesetzbuch (SGB III)“
 
     
 

(D.K.) Das Magazin DER SPIEGEL, Nr. 40 vom 1.10.2012  „opfert“ eine ganze Seite  für die  Klagen eines Herrn Kulozik, Leiter des Jobcenters Köln, über die Arbeitsuchenden. In Neuss war es zu einer tödlichen Messerattacke auf eine Mitarbeiterin des Jobcenters gekommen. Er schildert diesen schlimmen Vorfall als einen Höhepunkt zahlreicher Wortattacken mit Verbalinjurien Arbeitssuchender, die er in einem Text-Absatz im SPIEGEL als Kunden bezeichnet (oder verhöhnt?).

Das Jobcenter Berlin - Tempelhof-Schöneberg schickte einem sechzehn Jahre alten Gymnasiasten, dessen Eltern Harz IV-Bezieher sind, eine Einladung zu einer „Gruppeninformation für Schüler zum Thema Berufsorientierung, Ausbildungssuche und Bewerbung“. Seine Eltern bzw. er als Angesprochener mußten schon mehrmals Anfragen des Jobcenters nach einer Berufswahl beantworten, weil vermutlich keiner der ungebildeten Mitarbeiter des Jobcenters es sich vorstellen kann, daß ein Sechszehnjähriger sich noch nicht entschieden hat, welchen Beruf er ergreifen will. Einladungen und Anfragen sind regelmäßig mit Paragrafen bestückten Drohungen verbunden: wenn man nicht spurt, werden die Bezüge gekürzt. Der Junge und seine Eltern sind keine Kunden, sondern Untertanen einer asozialen Oligarchie. Vielleicht geht es auch um eine lückenlose Überwachung des Bürgers.

Das Volk sollte sich zusammentun und die Mitarbeiter des Jobcenter wegen böswilliger Verschwendung von Steuergeldern anzeigen.

Der Junge berichtete, daß ca. 60 Personen zu dieser „Gruppeninformation“ kamen, meistens Menschen ausländischer Herkunft, zum Teil mit ihren Eltern. Es war ein totales Chaos, weil höchstens dreißig Sitzplätze zur Verfügung standen.

Die 2,931 Millionen Arbeitslose, die wir zur Zeit haben, sind das Ergebnis einer verfehlten Gesellschaftspolitik. Alle Parlamentsparteien in den letzten Jahrzehnten haben national wie in den Außenbeziehungen den Profit und das Wachstum in den Mittelpunkt des Wirtschaftens gestellt. Dabei ist auch die Kultur und die damit verbundenen Wissensvermittlung auf der Stecke geblieben.

Die Kulturlosigkeit ist Nervengift bzw. Rauschgift für unsere Jugend, egal, ob sie deutsch, türkisch oder chinesisch spricht.

 
     
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